Literarische Woche

Neuheit: Führungen im Literaturhaus Seit zehn Jahren veranstaltet das Literaturhaus, Schwanenwik 38, wöchentlich zwei bis drei Lesungen mit internationalen Autoren, die über sich und ihre Bücher Auskunft geben. Wen nun Hintergründiges interessiert, zum Beispiel, wie Ernst Jandl mit Hosiannanass und dem kotzenden Mops Otto einst ins Literaturhaus kam und fröhlich jandelte, oder wie es Gunter Gerlach mit seiner Neurodermitis jetzt wohl geht, der kann sich nun auf regelmäßigen monatlichen Führungen informieren.

Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen beschränkt, deswegen sollte man sich frühzeitig telephonisch anmelden (220 00 07). Die erste Führung findet am 9. Mai um 16 Uhr statt.

Mittwoch: Manfred Geier

Gleichgültigkeit hat gemeinhin einen schlechten Ruf. Ein interessantes Vorurteil, meint Manfred Geier, aber am Ende doch fies und gemein. Denn Gleichgültigkeit, so der Buchautor, Linguist, Philosoph und Schauspieler, ist das ehrenwerte Gegenteil von Fanatismus. Jedenfalls plädiert Geier in seinem Buch Das Glück der Gleichgültigen. Von der stoischen Seelenruhe zur postmodernen Indifferenz, das nun bei Rowohlt erschienen ist, für eine gut durchdachte Seelenruhe und gibt eine provozierende Anleitung zum Glücklichsein in einer ach so katastrophalen Welt. Lesung: Alabama, Jarrestr. 20, 22.30 Uhr. Im Anschluß wird ein internationales Kurzfilmprogramm zur Lesung gezeigt („Regen in New York“, „Eating Out“, „Nowhere Man“, „Tango“und „Skademeldungen“)   Montag: Paul Nizan „Meine Bücher“, sagt Paul Nizan, „kreisen um meine Person und wühlen in meinem Leben. Ich kann auch sagen, sie fahnden nach meinem Leben.“So arbeitet sich Nizan schreibend an das eigene Leben heran. Eine Poetologie der egozentrischen Kreise, die leicht an Paul Valérys Monsieur Teste und den „roman cerveau“erinnert. Eine literarische Selbsterkundung, aus der im dämmrigen Halbdunkel der Unsicherheit über Identität und das eigene Dasein, der werdende Text auftaucht, bis er wieder im Bewußtseinsnebel absuppt. Nizan liest nun aus bislang unveröffentlichten Texten und plaudert mit Wend Kässens darüber Lesung: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr

Freitag: Stephan Benson „Die Melancholie ist eine Frau mit Flügeln“– Stephan Benson liest eine Auswahl aus dem Werk und den Tagebüchern des Tommaso Paris Bersalieri Conte di Cesana, gemeinhin bekannt als Graf Paris. Lesung: Thalia Theater, Alstertor 1, 23 Uhr  

Freitag: Federico Garcia Lorca Ana Luz Morales singt und rezitiert aus den Werken des spanischen Dichters, Antonio Bucak spielt dazu Klavier, und Mils Cordua zupft und schlägt die arme Flamencogitarre. Hossa. Goldbekhaus, Moorfuhrtweg 9, 20 Uhr

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