Ökologische Komponenten

■ betr.: „Neues Tempodrom erhält Zeltdach“, taz vom 25. 4. 97

Der Bericht ist so geschrieben, als ob die Ökologie sich aus dem Tempodrom verabschiedet hat. Dazu möchte ich als Randfigur des Ökologischen Konzepts nur anmerken, daß bei dem vorherigen Konzept eben genau die ökologischen Komponenten wie zum Beispiel das Solarenergiekonzept bereits durch das Umweltförderprogramm IV des Senats finanziert worden wären.

Es freut mich, daß Frey Otto meinen Vorschlag, die Dachhaut aus Hanffaser herzustellen und die Photovoltaik darin zu integrieren, ganz interessiert wahrgenommen hat.

Die spezifischen Merkmale der Hanffaser sind nach einer Studie des DLR Braunschweig (1995) geeignet für diese Anwendung. Andererseits ist das Prinzip der Zeltkonstruktion von Frey Otto bereits von der Firma Webasto-Schade (Bosch Gruppe) als Solartankstelle in Bamberg zu besichtigen. Die PV-Module sind dort in die Stahlseilkonstruktion integriert.

Die Architektin Jutta Kalepki hat die spannende Aufgabe, einem ihrer „großen Kollegen“ die ökologischen Komponenten der Gebäudeplanung bezüglich der von ihr und der Ideenwerkstatt ausgesuchten Materialien und Technologien etc. näherzubringen.

Bezüglich des Schallschutzes möchte ich bezweifeln, daß die heute praktizierte Schallgewalt überhaupt Zukunft hat. Es gibt bereits Lautsprechersysteme – und das weiß auch Edelbert Schaffert –, die Hi-Fi-Sound-Qualität statt Lärm produzieren. Die Idee des „ökologischen Tempodroms“ wird jedoch im wesentlichen vom Willen der Bauherrin Irene Moessinger abhängen und so ihre ökologische Glaubwürdigkeit auf die Probe stellen. Arno Paulus, Verein zur Förderung der Solarenergie