Boeing an die Weser?

■ ASL Lemwerder will Kooperation mit US-Flugzeugbauer

Seattle/Lemwerder. Ein halbes Jahr nach ihrer Reprivatisierung hat die Flugzeugwerft in Lemwerder große Pläne. Sie will mit der Boeing Company (Seattle/Washington), dem weltgrößten Hersteller von Passagierflugzeugen, ins Geschäft kommen. Jürgen Großmann, einer der drei neuen Anteilseigner und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Aircraft Services Lemwerder GmbH (ASL), nutzte den Besuch von Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) bei Boeing in Seattle zu ersten Sondierungsgesprächen.

„An dem schon tot gesagten Kind Lemwerder besteht großes Interesse“, freute sich Großmann. „Ich schätze mal in vier bis sechs Wochen wird man sich wiedertreffen.“Hintergrund sind laut Wirtschaftsminister Peter Fischer (SPD) die Globalisierungsbemühungen von Boeing.

Infolge der geplanten Übernahme von McDonnell Douglas durch Boeing hat ASL allerdings ohnehin bereits ein Bein in der Tür. ASL macht schon jetzt rund 15 Prozent seines Umsatzes mit Flugzeugen von McDonnell Douglas. Nun will ASL Aufträge für die Wartung älterer Boeing-Maschinen ergattern, die von großen Fluglinien mit eigener Instandhaltung ausgemustert und an kleinere Linien ohne eigene Wartungskapazitäten verkauft werden. dpa