Payton hat es genossen

■ NBA: Seattle schlägt Phoenix und erreicht doch noch die zweite Runde

116:92 gewannen die Seattle SuperSonics das fünfte und entscheidende Spiel der ersten Play-off- Runde gegen die Phoenix Suns und zogen doch noch ins NBA- Viertelfinale ein. „Ich mag das“, meinte Seattles Point Guard Gary Payton (19 Punkte), nachdem die Sonics es nur knapp verhindert hatten, zum vierten Mal in sechs Jahren bereits in der Auftaktserie auszuscheiden, „wir machen das immer durch.“ Bester Schütze war Detlef Schrempf mit 24 Punkten, Shawn Kemp erzielte 21 und holte 11 Rebounds. Die Sonics müssen bereits heute und am Mittwoch zu den ersten beiden Spielen der zweiten Runde, die Best-of-Seven ausgespielt wird, bei den Houston Rockets antreten.

„Wir sind mental stärker durch diese Serie“, hofft Seattles Coach George Karl, „mein Team hätte auseinanderbrechen können und hat es nicht getan.“ Karl erkannte aber auch: „Wir brauchen gegen Houston mehr Unterstützung von der Bank.“ Das war erstmals in den Play-offs in diesem Spiel der Fall, als die Bankspieler der Sonics 37 Punkte warfen, während bei Phoenix nur zehn Punkte von der Bank kamen. Und es wird nötig sein, daß der zu dieser Saison eingekaufte und bisher eindeutig überbezahlte Center Jim McIlvaine sich unter den Brettern gegen die Rockets Hakeem Olajuwon, Charles Barkley und Bruce Willis durchsetzt. Gegen die Suns kam er so gut wie nicht zum Einsatz.

Für Kevin Johnson (31), den Aufbauspieler der Suns, war es nach zehn NBA-Jahren wohl das letzte Spiel. „Ich glaube nicht, daß ich es mir noch mal anders überlege“, sagte Johnson, der in den letzten Jahren oft verletzt war und bereits vor Wochen seinen Rücktritt angekündigt hatte. Neunmal hat er die Suns in die Play-offs geführt und 1993 sogar das Finale erreicht, das aber mit 2:4 Spielen gegen die Chicago Bulls verlorenging. „In den letzten Minuten wurde mir klar, daß dies mein letztes NBA-Spiel ist. Das war doch sehr ergreifend“, sagte er nach dem Spiel. Aber: „Gott gab mir zehn großartige Jahre, ich habe nichts zu bedauern.“ to