Unterm Strich

Die Londoner Royal Adademy of Art, eine der bekanntesten britischen Kunstgalerien, hat einen spektakulären Dachbrand weitgehend unbeschadet überstanden. Rund 100 Feuerwehrmännern war es am Samstag abend gelungen, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. In der Nacht wurde der Brand völlig gelöscht. „Wir haben eine Ausstellung mit Werken von George Grosz und öffnen um 10.00 Uhr“, sagte David Gordon, Sekretär der Galerie, am Sonntag.

Die Retrospektive des 1959 gestorbenen Berliner Graphikers und Malers war nach seinen Worten nicht in Gefahr. Das offenbar bei Schweißarbeiten im Dachbereich ausgebrochene Feuer hatte zwei Abschnitte der Halle unter dem Dach erfaßt. Darin waren rund 40 Werke zeitgenössischer Künstler zur Vorbereitung einer Sommerausstellung gelagert. „Die Wände sind schwarz, aber zum Glück wurde keines der Gemälde beschädigt“, erläuterte Gordon. Auch alle von durchsickerndem Löschwasser bedrohten Kunstwerke der Sammlung – darunter Werke von Constable, Turner und Gainsborough sowie alte Meister – konnten in Sicherheit gebracht werden. Der Brand war von einem nahe gelegenen Museum gesichtet worden, das Alarm schlug.

Der Schweizer Kaufmann Andreas Reinhart will nach einem Bericht der FAZ seinen 50prozentigen Anteil am Suhrkamp Verlag verkaufen. Hauptgrund sei die ungeregelte Nachfolge des Verlagschefs Siegfried Unseld, zitierte die Zeitung Reinhart in ihrer Samstagausgabe. Seit zweieinhalb Jahren versuche er, Unseld zu einem Beschluß über die Nachfolge in dem bedeutendsten deutschen Literaturverlag zu bewegen, sagte Reinhart. Man dürfe sich „in so einem Fall nicht von einem Mann abhängig machen, der allein die Entscheidungen trifft“.

Einer Stiftung wolle er sein Vermögen nicht anvertrauen. Künftig werde er sich ganz auf die Produktion von Baumwolle konzentrieren. Als Termin für seinen Rückzug bei Suhrkamp strebt Reinhart die Jahresmitte an. Die FAZ nahm auch Bezug auf ein Interview der Züricher Weltwoche. Darin hatte Reinhart gesagt: „Mein Ziel ist, daß Herr Unseld den Verlag übernimmt. Dann kann er als Spiritus rector das Unternehmen so gestalten, wie er es für richtig hält.“ Seine Anteile habe er Unseld zu einem niedrigen Preis angeboten. Unseld bestätigte der FAZ nur, daß man sich in Gesprächen befinde. Eine Vereinbarung gebe es nicht. In dem Frankfurter Verlag hatte es im vergangenen Jahr mehrere Personalveränderungen auch an der Spitze des Hauses gegeben. Unter anderem wechselte Geschäftsführer Gottfried Honnefelder zum DuMont-Buchverlag nach Köln. Er galt in der Branche als möglicher Nachfolger von Unseld. Im April hatte Unseld für den Suhrkamp und Insel Verlag den Jungverleger Thedel von Wallmoden (38) als Verlagskoordinator berufen.