Denkmalchef wechselt nach Hessen

■ Landeskonservator Haspel will umstrittenen Job hinwerfen

Berlins oberster Denkmalschützer, Jörg Haspel, wirft das Handtuch. Der Landeskonservator tauscht seinen Job bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gegen den Präsidentenstuhl im hessischen Landesamt für Denkmalpflege. Wann Haspel seinen Schreibtisch räumen wird und nach Schloß Biebrich wechselt und wer sein Nachfolger wird, ist noch nicht geklärt. Haspel, der unter Ex- Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) zum Leiter der Denkmalbehörde aufgestiegen war, hatte in den vergangenen Jahren keinen leichten Stand.

Nach der Abgeordnetenhauswahl 1995 gab es Rangeleien, welcher Senatsverwaltung – ob der Bau-, der Stadtentwicklungs- oder gar der Kulturverwaltung – die Denkmalbehörde zugeordnet werden sollte. Bausenator Jürgen Klemann (CDU) war auf dem Denkmalmann nicht gut zu sprechen, kam ihm dieser doch bei zahlreichen Investorenprojekten in die Quere. In der eigenen Abteilung ging es Haspel nicht viel besser.

Mit der Einrichtung einer Denkmalaufsichtsbehörde und deren Besetzung mit Haspel-Vorgänger Helmut Engel stand dem Landeskonservator ein politisch recht willfähriger Chef vor. Außerdem bekam der ruhig agierende Haspel mit Peter Strieder (SPD) als Umweltsenator einen Politiker vor die Nase gesetzt, der die Denkmalpflege nicht unbedingt zu seinen Steckenpferden zählt. rola