Dokumentation
: „Nicht auszuhalten“

■ Die Bremerhavener Vorsitzende des Zentralelternbeirates gibt auf

Anke Krein, Vorsitzende des Bremerhavener Zentralelternbeirates, gibt auf. Grund: Die gemeinsame Sitzung von Finanz- und Bildungsdeputation zu den ZEB-Bürgeranträgen zur Schulversorgung. Wir dokumentieren Auszüge aus ihrem Abschiedsschreiben:

„Die Sondersitzung der Landtagsdeputation in Bremen mit der Ablehnung unserer BürgerInnenanträge in Bremen und Bremerhaven haben das Maß dessen, was ich bereit bin, als ZEB-Vorsitzende in Bremerhaven auszuhalten, weit überschritten. Die Art und Weise, wie dort insbesondere von VertreterInnen der SPD und CDU, mit den ElternvertreterInnen umgegangen wurde, spottet jeder Beschreibung. Eine nicht mehr zu überbietende Arroganz gegenüber der SprecherInnen von 35.000 BürgerInnen in Bremen und Bremerhaven, die dort ihre berechtigten Interessen vortragen und in eine Diskussion mit den PolitikerInnen eintreten wollten, ist völlig undemokratisch und mit einem nicht mehr zu überbietenden Zynismus abgebügelt worden.

Die von Frau Kahrs angekündigte Überprüfung, ob denn die Kritik an der Lehrerversorgung berechtigt sei, ist ein Hohn für die SchülerInnen in Bremerhaven. Seit dem Juni 1992 (...) gibt es einen anerkannten Mehrbedarf an Lehrkräften in unserer Stadt gegenüber den Bremern. Z.Zt müßten mehr als 100 Lehrkräfte eingestellt werden, um auch nur eine annäherde Versorgung wie in der Stadt Bremen zu erreichen. Nun wird sich diese ungleiche Versorgen noch verschärfen. Durch die angekündigten Lehrerarbeitszeitverlängerung wird diese in den kommenden zwei Jahren dazu führen, daß weitere 100 LehrerInnen eingespart werden. Ein unglaublicher Skandal! Und Frau Kahrs will uns durch die Zuweisung von acht LehrerInnen zum kommenden Schuljahr noch weiß machen, wir seien überproportional gegenüber der Stadt Bremen versorgt worden! (..)

Für die Zukunft sehe ich schwarz. (...) Durch die seit vielen Jahren unzureichende Einstellung von Lehrkräften und ihrer zunehmenden Überalterung und der zu erwartender Pensionierung in den nächsten 10 bis 15 Jahren, werden vermutlich dann irgendwelche ABM-Kräfte Klassengrößen von 50 Kindern unterrichten müssen, da die jetzt zwingend erforderlichen Neueinstellungen nicht vorgenommen werden. (...)

Anke Krein, Ex-ZEB- Vorsitzende Bremerhaven