Unterm Strich

Es gehört zu den Gemeinplätzen über Demoskopie, daß der Durchschnittsbürger nirgends so gern lügt wie in Umfragen. Deshalb muß man ihn ja immer wieder neu befragen und zu allen nur möglichen Themen. „Sponsoring? Find' ich gut“, hat er jetzt gesagt. Fast die Hälfte der Bundesbürger, nämlich 47 Prozent, meint, der Kulturbetrieb in Deutschland solle in Zukunft stärker als bisher durch privates Engagement unterstützt werden – auch wenn Mäzene und Sponsoren im Gegenzug Werbung für sich machten. Jeder Dritte (33 Prozent) plädiert für eine weitere Subventionierung der Kultur durch Steuergelder, da Kulturförderung eine rein staatliche Ausgabe sei. Das geht aus einer Forsa-Umfrage hervor. Sieben Prozent der Bürger befürworten demnach eine Erhöhung der Eintrittsgelder zu Kulturveranstaltungen, sechs Prozent fordern die Schließung defizitärer Kulturbetriebe. Eine weitere staatliche Kultursubventionierung befürworten die Ostdeutschen merklich häufiger (46 Prozent) als in Westdeutschland Lebende (30 Prozent).

Der Verband Deutscher Schriftsteller (VS) hat am Freitag an die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten vom 10. Mai 1933 erinnert. Auch 64 Jahre danach bedrohten überall auf der Welt „fundamentalistische und faschistische Staatsregierungen kritische Autoren wegen ihrer Bücher und Presseveröffentlichungen mit Mord und Vernichtung“, heißt es in einer Erklärung des Verbands.

Kunstwerke im Wert von zwölf Millionen Mark sollen bei den Frühjahrsauktionen in der Villa Grisebach am 30. und 31. Mai in Berlin versteigert werden. Höhepunkte seien hochrangige Arbeiten des Expressionismus, zum Beispiel von Ernst Ludwig Kirchner, August Macke, Emil Nolde, Gabriele Münter und Max Pechstein. Unter den Hammer kommt unter anderem Max Liebermanns Ölgemälde „Die Bleiche“ (1889).