Oles Visionen

■ CDU kritisiert Hafen-City und will lieber die Ost-West-Straße tieferlegen

Ole hat eine Vision. Oder besser: Er hat gleich zwei. Erscheinung Nummer eins: Die Ost-West-Straße soll unter die Erde verlegt werden, darauf sollen Wohnungen, Geschäfte und Büros entstehen. Erscheinung Nummer zwei: Der Flughafen soll raus aus Hamburg nach Kaltenkirchen; auf das Flughafengelände kommt die Messe, auf das Messegelände kommen die Wohnungen. „Ich träume jetzt“, gestand gestern wachen Auges CDU-Spitzenkandidat Ole von Beust, verglich seine Idee mit der des Bürgermeisters und befand: „Meine Vision gefällt mir besser.“

Voscheraus Plan, die Innenstadt in Richtung Hafen zu erweitern, sei „auf den ersten Blick eine faszinierende Idee“, so von Beust. Doch mit der Bebauung zwischen Speicherstadt und Norderelbe würden neue Konflikte geschaffen. Die Hafen-City gefährde die Speicherstadt. Voscherau will eine 103 Hektar große Fläche zum Wohn- und Bürogebiet entwickeln. Diese Fläche, maß die CDU aus, umfaßt auch die Speicherstadt. Von Beust: „Wenn Voscherau von mehr als einhundert Hektar spricht, heißt das, er stellt die Speicherstadt in ihrer heutigen Funktion zur Disposition.“Inklusive der derzeitigen Arbeitsplätze für 2000 Menschen.

Wie die GAL kritisiert auch die CDU, daß das Gelände durch ein Unternehmen verplant werden soll, auf das die Bürgerschaft keinerlei Einfluß hat. Einig sind sich beide außerdem in ihrer Befürchtung, daß auf dem Areal vor allem Büros entstehen. Die Grünen fordern mehr Wohnbebauung, die CDU will ausschließlich Gewerbe. „Wenn ich etwas für die Arbeitsplätze tun möchte, dann bin ich gut beraten, in Flächen für Industrie und Gewerbe zu investieren“, so von Beust.

Doch Büroflächen gebe es bei einem Leerstand von 650.000 Quadratmetern in der Stadt bereits genug. Wohnen und Gewerbe aber ließen sich nicht vereinbaren. Also entscheidet sich Ole für die Unternehmen. Achim Fischer