Hamburger Kino-Tips

Hype ist neu, Hype ist anders, Hype ist Überraschung und ein Dokumentarfilm über Grunge. Magere Kerlchen in schlecht sitzenden Strickjacken, die sie wahrscheinlich vor ihrem Auftritt Verkehrsopfern vom Leib gezerrt haben, mit in Frittenfett geschwenkten Haaren und Pupillen, trüber als Novembertage, die sich wund am Dasein klampften und manchmal auch aufhängten. Der Dokumentarfilm von Doug Pray dröselt die perfiden Mechanismen des Musikgeschäftes auseinander, spricht mit allen möglichen glorreichen Bands. heute bis Mi, 21. Mai, jeweils um 22.30 Uhr, 3001

Philipp ist zwar Lehrer, aber ein ganz aufgewecktes Kerlchen. Frisch verheiratet, gerät seine gut sortierte Welt ins Wanken, als er sich mit dem jungen Hüpfer Matthias einläßt und das Leben auf einmal furchtbar kompliziert und gar gemein wird. Coming Out vom Ostberliner Heiner Carow zeigt das B-Movie in seiner Mai-tauglichen Reihe „Ein bunter Reigen schöner Liebesfilme“. Sa, 17. Mai und So, 18. Mai, jeweils 20.30 Uhr, B-Movie

Der träge Heinzi Bösel (Josef Hader) und der Yuppie Kurt Fellner sind unterwegs, um Hotels und Gaststätten zu kontrollieren. Bedeutungsschwer und sinnlos zugleich rätseln die beiden auf ihren Reisen über das Leben. Zu erklärten Freunden werden die Gestalten erst, wenn der auf dem Klo sitzende Bösel Fellner feierlich und erleichert zugleich gesteht: „Sie sind der einzige seit meiner Mutter, neben dem ich hab scheißen können.“Alles zu Sinn und Unsinn unserer Existenz und noch viel weniger in Indien von Paul Karather, dem tragikomischen Roadmovie durch österreichische Landschaften und Vorgärten. Der Hauptdarsteller und Kabarettist Josef Hader tritt vor dem Film im Rahmen des Kabarett-Festivals auf Kampnagel im Alabama auf. Sa, 17. Mai und So, 18. Mai, jeweils um 22.30 Uhr, Alabama

The Element of Crime brachte den dänischen Regisseur Lars von Trier, dem das Fama nun eine kleine Werkschau widmet, postwendend internationale Anerkennung ein. Sein schäbig-düsterer Film, in dem Leichen wie Spülreste im Großstadtabwasser schwimmen und es auf der Tonspur wie in einem Rattendarm gluckst, ist ein verstörende Kriminalgeschichte rund um einen Serientäter. In Europa reist ein junger deutschstämmiger Amerikaner 1945 nach Frankfurt/Main, um beim Wiederaufbau zu helfen. Er wird jedoch Schlafwagenschaffner, lernt Barbara Sukowa kennen, die sich nach der Hochzeit als faschistische Widerstandsschlampe entpuppt. Etwas gespreizt und gekünstelt, aber dennoch etwas Besonderes in der europäischen Filmlandschaft.

The Element of Crime: heute und morgen / Europa: Sa, 17. Mai und So, 18. Mai, jeweils 22. 30 Uhr, Fama big