Rodman feiert Geburtstag

■ NBA: Wieder in Form kommende Chicago Bulls schlagen Atlanta 107:92 und erreichen das Halbfinale

Berlin (taz) – Während der gesamten bisherigen NBA-Playoffs war Dennis Rodman kein Faktor für die Chicago Bulls, aber seinen 36. Geburtstag feierte er mit einer überragenden Leistung, die die Atlanta Hawks aus dem Wettbewerb beförderte. Mit dem 107:92-Erfolg gewannen die Bulls die Viertelfinale-Serie 4:1 und müssen nun gegen die New York Knicks oder Miami Heat ran.

„Dennis war ungeheuerlich“, staunte Bulls-Coach Phil Jackson, der Rodman in letzter Zeit häufig kritisiert hatte, „seine Energie war phantastisch.“ Als Rodman Mitte des ersten Viertels das Spielfeld des heimischen United Center betrat, mußte er auf die übliche Begrüßungsovation des Publikums verzichten, das offensichtlich genervt war, daß Rodman bisher nur durch neun technische Fouls in sieben Playoff-Spielen aufgefallen war. Kurz darauf traf er einen Dreier, und die Halle stand kopf. Fortan war Rodman mit seinen neun Rebounds nicht nur in der Defensive der überragende Mann, wo er unter anderem einen Hakenwurf von Hawks-Center Dikembe Mutombo blockte, sondern überraschenderweise auch im Angriff. Topscorer mit 24 Punkten war zwar wieder einmal Michael Jordan, aber Rodmans 12 Punkte kamen immer genau zum richtigen Zeitpunkt. „Seine Dreipunktewürfe waren besser als meine“, lobte selbst Jordan.

Trotzdem schaffte es Rodman, wieder rausgeworfen zu werden. Knapp drei Minuten vor Schluß handelte er sich innerhalb weniger Sekunden zwei Technische ein und wurde zum drittenmal in den Playoffs des Feldes verwiesen. Aber das konnte den ständig in Kabbeleien mit Rodman verwickelten Mutombo nicht trösten: „Der Typ ist einfach nicht normal.“

Im Westen haben es die Houston Rockets versäumt, vorzeitig das Halbfinale zu erreichen. Sie verloren ihr Heimspiel gegen die Seattle SuperSonics 94:100 und führen nur noch mit 3:2 Siegen. Heute kann Seattle zu Hause ausgleichen. „Ich bin enttäuscht von uns“, meinte Houstons Charles Barkley, „jeder findet irgendwelche Entschuldigungen für uns, aber wir haben schlicht grauenhaft gespielt. Die kamen raus und haben uns in den Arsch getreten.“ Entscheidend war, daß die Sonics erstmals Gary Payton gegen Matt Maloney stellten und der den bisher überragenden Rookie nahezu ausschaltete. to