Fair-Kaffee und Öko-Knolle

■ StudentInnen bitten zur „umweltfreundlichen Mensa“

An schnöder Kartoffelschälmaschinentechnik scheitern? Unter dem Motto „Umweltfreundliche Mensa“ halten Studierende der Hamburger Hochschulen dagegen. Die Biokartoffel, in der Bundeshauptstadt bereits Uni-Realität, soll auch hier auf den Tisch. Auf einer Exkursion zum Biolandhof Wulksfelde haben Mitglieder des Fachhochschularbeitskreises „Öko-Werkstatt“ die Modalitäten erkundet. FH-Student Frank Bergmann teilt das Ergebnis mit: „Die Kapazitäten sind vorhanden. Es scheitert aber noch an der Infrastruktur, zum Beispiel an den Kartoffelschälmaschinen.“ Auch der Transport der Öko-Knolle ist, so AStA-Ökoreferent Michael Chromik, noch problematisch. Denn Wulksfelde, das schon die Kantine der Lufthansa versorgt, müßte den Erdapfel in „nacktem“ Zustand an die Mensen liefern – allerdings nicht im dabei üblichen Schwefelbad. Erprobte Wasserbäder jedoch machen, in großem Umfang benutzt, durch ihre Sperrigkeit zu schaffen.

Die Initiative ist keine Spontan-Aktion. Unter bundesweiter Koordination versuchen die Studierenden Aspekte wie Ernährung, Abfall, Energie und fairen Handel qualitativ voranzutreiben. Seit Wochenbeginn bis heute ist zudem ein Tisch in der Hauptmensa auf dem Unicampus mit fair gehandeltem Kaffee, Tee und Biokuchen gedeckt. Eine Unterschriften-Aktion soll die Mensa-Einkäufer überzeugen.

Zwar zeigte sich Mensa-Vertreter Michael Gradtke auf taz-Anfrage nicht einmal von der Existenz der Initiative in Kenntnis, ein Briefwechsel mit dem Studentenwerk besteht jedoch seit längerem, versichert Frank Bergmann und attestiert: „Die wollen sowieso in die richtige Richtung. Biosalat und die Biokartoffel hat's ja im Winter probeweise schon gegeben. Aber mit schlechter PR.“ Ein Meinungsaustausch ist in der nächsten Woche geplant. Bis dahin hoffen wir auf Durchbrüche in der Schälmaschinentechnik. Stefan Kreft