Debakel für Graf

■ Herbe Schlappe gegen Coetzer

Berlin (taz) – Das Match gegen Amanda Coetzer in Melbourne sei ihr überhaupt nicht in den Sinn gekommen, sagte Steffi Graf, als sie erfuhr, daß diese ihre Viertelfinalgegnerin in Berlin sein würde. Bei den vorigen Australian Open war sie krank und hitzegeplagt gegen die Südafrikanerin ausgeschieden, in einem Match, an das sie „kaum noch Erinnerungen“ habe. Ähnliches würde sie vermutlich gern über das gestrige Spiel gegen die Südafrikanerin bei den German Open sagen, in dem sie mit 0:6, 1:6 eine der drastischsten Niederlagen ihrer Karriere kassierte.

Von vornherein hatte Graf gesagt, daß sie das Turnier nach drei Monaten Verletzungspause eher als Training betrachte, dann aber fast hilflos auf dem Platz zu stehen, war eine ganz andere Sache. „Ich war extrem nervös“, erklärte die 28jährige, und daß sie überhaupt nicht gewußt habe, „wie ich einen Punkt machen soll.“ Coetzer brachte jeden Ball zurück, und wenn Graf versuchte, mehr Druck auszuüben, fabrizierte sie unweigerlich einen Fehler, selbst mit der sonst so wirkungsvollen Vorhand.

„Um 99 Prozent“ sei sie von ihrer Bestform entfernt gewesen, mußte Steffi Graf galgenhumorig lächelnd eingestehen, nächste Woche in Straßburg will sie wenigstens einige Prozente für die in zweieinhalb Wochen beginnenden French Open aufholen. Matti