Ausstellung rüttelt wach

■ Schautafeln zeigen die Situation von Flüchtlingen in der Bundesrepublik

„Ich möchte nicht mehr sitzen hier für Deutschland“ ist der Titel einer Ausstellung im Rathaus Kreuzberg, die dort noch bis Freitag zu sehen ist. Auf über 20 Tafeln dokumentiert die Ausstellung die Situation von Flüchtlingen in Deutschland seit 1989.

Neben der Asylrechtsänderung, der pogromartigen Stimmung in Teilen der Bevölkerung zu dieser Zeit und der Rolle von Politik und Medien dabei werden vor allem die jetzige Situation und damit die Folgen der Asylrechtsänderung kritisch unter die Lupe genommen. Themen sind die Flughafenregelung, die Situation illegal hier lebender Flüchtlinge, Abschiebehaft, Revolten in Abschiebegefängnissen und Todesfälle auf der Flucht in die Bundesrepublik. Dazu gibt es besondere Stellwände zur Situation von Frauen und Kindern.

Die bundesweite Ausstellung wurde vom Jugendclub Courage aus Köln zusammengestellt, in Berlin zeigt die Antirassistische Initiative (ARI) die Schautafeln. „Die Ausstellung soll über die repressive deutsche Flüchtlingspolitik informieren, damit sich eine breitere Öffentlichkeit für die Rechte von Flüchtlingen einsetzt“, erklärten die VeranstalterInnen.

Dem Besucherbuch nach zu urteilen hat die Ausstellung bisher zumindest wachgerüttelt. Dort sind Kommentare zu lesen wie „sehr gute Ausstellung“, „ich bin entsetzt“ und „schockierend“. In Diskussionen setzt die ARI die Auseinandersetzung fort: Begleitend finden abends im Rathaus Veranstaltungen statt. Am 24. Mai gibt es darüber hinaus eine Demonstration zum Abschiebegefängnis in der Grünauer Straße. Treffpunkt ist der Platz des 23. April in Köpenick um 13 Uhr. Tobias Singelnstein