Wie gehabt - betr.: "Atom-Solo spaltet norddeutsche SPD", taz vom 13.5.1997

Wenn sich zwei SPDler nicht leiden können und über die Atompolitik streiten, heißt das noch lange nicht, daß einer von beiden für den Ausstieg ist. Warum Energieminister Claus Möller seit einiger Zeit in der taz mit Zitaten wie „Kiel fordert den Ausstieg“als Umsetzer des SPD-Ausstiegsbeschlusses abgefeiert wird, ist mir völlig unerklärlich.

Möller fordert „einen Energiekonsens mit klarem Ausstiegsszenario, einen Zeitplan für das Abschalten (...) von Brunsbüttel“. Alles wie gehabt: Die anderen sollen es richten. Dabei hält Möller seit zehn Jahren den Schlüssel zum (...) Atomausstieg in Schleswig-Holstein in Händen, erst als Staatssekretär unter Günter Jansen, dann selbst als Energieminister, und seit einem Jahr hat er sich (...) noch einen grünen Staatssekretär zugelegt. Ich frage höflich, was, außer Aufsichtsratsposten für die beiden (bei Preag und den Hamburger Gaswerken), für den Ausstieg herausgekommen ist.

Mein Wunsch ist, daß die taz über die Stillegungserfolge „made in Kiel“berichtet, die leider nicht bis Brokdorf vorgedrungen sind.

Karsten Hinrichsen, Brokdorf-Kläger

Betr.: Sackgasse Sonderschule, taz hamburg v. 7.5.1997