Boeing läßt Tanks aller Jumbos überprüfen

■ US-Behörde macht Tankexplosion für Absturz des TWA-Jumbos verantwortlich

Berlin (dpa/wps) – Als Konsequenz des noch ungeklärten Absturzes des TWA-Jumbos im vergangenen Juli vor New York läßt der US-Flugzeugbauer Boeing jetzt weltweit alle 1.000 Maschinen des Typs 747 überprüfen. Nach Berichten vom Samstag will Boeing feststellen, ob es Hinweise dafür gibt, daß sich in den Haupttanks Funken bilden können.

Boeing, weltweit größter Flugzeughersteller, hat sich nach Angaben eines Sprechers auf die Maßnahme mit der US-Luftfahrtbehörde FAA geeinigt. Am vergangenen Dienstag hatte die Nationale US-Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) allen Fluggesellschaften empfohlen, dafür zu sorgen, daß in leeren Tanks kein explosives Gemisch aus Treibstoffresten und Luft durch eventuell verdunstende Gase entstehen kann. Die Piloten müßten künftig die Temperatur in den Haupttanks überprüfen können, und wärmeentwickelndes Gerät wie Klimaanlagen müsse von den Tanks isoliert werden. Erste Berechnungen bei Militärmaschinen ergaben, daß die Kosten für vorbeugende Maßnahmen je Maschine Millionen von Mark betragen könnten.

Als Ursache für den Absturz vor New York, bei dem 230 Menschen ums Leben kamen, gilt die Explosion des leeren Haupttanks. Warum es dazu kam, ist jedoch weiterhin unklar. Die Bundeskriminalpolizei FBI hat dafür in jüngsten Erklärungen eher technisches Versagen als eine Bombe oder Rakete verantwortlich gemacht.

Boeing betonte, daß nach allen vorliegenden Erfahrungen die Vorkehrungen in den Haupttanks zur Vermeidung von Funkenbildung ausreichend seien. Der Flugzeughersteller aus Seattle hat nach eigenen Angaben schon zehn 747-Maschinen darauf inspiziert.