■ Urdrüs wahre Kolumne
: Moonwalk-Training Center

Der famose Weserreporter Famulla als Kritiker des pazifistischen Bajonettstich-Voyeurismus. Dieser Hans-guck-ausdem-Sack, dessen größte Sorge im Leben ist, daß irgendjemand seinen Nachnamen durch Setzen des betonenden Akzents auf das „u“prollmäßig rüberbringt: So ist das eben, wenn man in Sachen Wehrmachtsausstellung einerseits gegenüber den Kumpels in der Szene nicht als totalverblödeter Stahlhelmer gelten will, andererseits aber die Herren Chefs bedienen muß, die Onkel Schulenbergs Katzenmusik in der Music-Box des Grauens bestellt haben. Strichweise komisch, Herr von und zu Schmock?

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Im Kleinanzeigenteil eines hannöverschen Wochenblatts findet sich der Verzweiflungsschrei eines vermutlich recht gutartigen Mitmenschen: „Hilfe! Wer fliegt in den nächsten Tagen in die USA und kann mir eine Rollstuhlbarbie mitbringen? Eilt, wegen Geburtstag meiner Tochter!“Vielleicht gibt es dazu ja auch noch einen Kaposi-Ken oder ein Magersuchtgirlie: Integration beginnt in der Puppenkiste.

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Wann immer im Kreise halbwegs aufgeschlossener Menschen das Gespräch auf den Herrn Parlamentarischen Staatssekretär Bernd E. Neumann kommt, vertritt schon mal der eine oder andere den Standpunkt, daß dieser Sanitätsgefreite prinzipiell ein schlaues Köpfchen wäre oder hätte. In solchen Fällen werde ich künftig meinen absoluten Dissens zu dieser Position zum Ausdruck bringen, indem ich jenes bundesministeriale Presseinfo vom 23. Mai herumgehen lasse, das dieses Statement von Bernimann wiedergibt: „EXPO 2000 ohne Transrapid – das wäre wie Zukunft ohne Vision... Der Transrapid ist ein Symbol für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Bund und der Industriekammer, ein Stück Zukunft für unser Land.“Da wird erst Schweigen und dann ein wenig artikuliertes Zischen sein, und hinterher wird niemand sagen können, ob das nun „Voll durchgeknallt“oder „Hei lücht“heißen sollte.

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So wird das nix mehr mit dem dritten Anlauf für den Aufbau des Sozialismus in diesem Jahrhundert! Ausgerechnet am 179. Geburtstag von Karl Marx ließ sich doch kürzlich Sarah Wagenknecht ganz in weiß und obendrein in der Klassikerstadt Weimar mit irgendeinem hergelaufenen Journalisten vermählen. Welchen Grund sollte man jetzt noch haben, der Kommunistischen Plattform der PDS beizutreten, wo die Rolle des Prinzgemahls der Rosa Luxemburg vergeben ist? Mit dem Management von Tic Tac Toe wäre so ein Dolchstoß ins warme Herz der Fans jedenfalls nicht passiert!

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Über den Einsatz von ABM-Kräften in Gröpelinger Grünanlagen klärt die Stadtteilumschau West des Weserkurier am vergangenen Donnerstag unter dem Stichwort „Auslichtungsarbeiten“folgendermaßen auf: „Zu dichtes Strauchwerk und hohe Bäume führen zu Angsträumen“. Angesichts solcher Projektionen stellen Rotkäppchen und Wölfchen gleichermaßen die Frage in den Angstraum: „Wer hat dich/du schöner grüner Wald/als Gruselkammer erschaffen?“

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Nach dem Warschau-Abstecher von Michael Jackson und der Vertragsunterzeichnung für einen Freizeitpark in Polen dürfte klar sein, warum Jacko trotz aller Bazillen-Furcht die Nähe zu Henning „Kissman“Scherf suchte: Es geht um die Lizenzen für das Moonwalk-Trainingcenter im Space-Park! Ansonsten gilt vorm ersten Wochenende der Wehrmachts ausstellung als unser Wort zum Sonntag „Viele Opas waren Mörder...“

Ulrich Reineking etc.