■ Chronik I
: Opiumhandel, Opiumkriege

1557: Die Portugiesen erhalten vom chinesischen Kaiser die Erlaubnis, in Macao eine Handelsstation zu eröffnen. Das 60 Kilometer von Hongkong entfernte Macao wird zum zentralen Hafen für den chinesischen Außenhandel.

1685: Chinas Kaiser erlaubt in Kanton (Guangzhou) den Handel ausländischer Kaufleute.

1757: Neben Macao wird Kanton zum einzigen Hafen, von dem aus ein streng regulierter Handel mit ausländischen Staaten erlaubt ist.

1773: Britische Kaufleute bringen bengalisches Opium nach Kanton. Es entsteht ein lukrativer Opiumhandel.

1839: Die chinesische Regierung läßt 20.000 Kisten Opium beschlagnahmen. Großbritannien entsendet eine Kriegsflotte, um China für den Handel zu öffnen.

Januar 1841: Nach militärischen Erfolgen der Briten einigen sich Unterhändler, daß die Insel Hongkong „auf ewig“ an Großbritannien abgetreten wird. Beide Regierungen lehnen die Vereinbarung ab. Peking will keine Hoheitsansprüche abtreten, London hält die Felseninsel für zu unbedeutend.

1842: Die chinesischen Truppen kapitulieren. China tritt Hongkong „auf ewig“ an Großbritannien ab.

1844: Der Opiumhandel, an dem die britische Kolonialverwaltung mitverdient, wird zunehmend über Hongkong abgewickelt.

Oktober 1856: Zur Bekämpfung der Piraterie gehen Chinas Behörden gegen ein britisches Schiff vor und lösen damit den 2. Opiumkrieg (1856–1858) aus, in dem die siegreichen Briten von französischen Truppen unterstützt werden.

1860: Im Vertrag von Peking wird der südliche Teil der Halbinsel Kowloon „auf ewig“ an Großbritannien abgetreten.

Juni 1898: London nutzt die Schwäche Chinas nach dem sino-japanischen Krieg und „pachtet“ kostenlos die New Territories und 235 Inseln für 99 Jahre. Diese Gebiete umfassen 92 Prozent der Fläche der heutigen Kronkolonie.

1911: Chinesische Nationalisten stürzen die Qing-Dynastie. Ihr Führer Sun Yat-sen hatte in Hongkong ein College besucht und dort westliches Gedankengut kennengelernt.

1922: Aus Protest gegen die ungleiche Behandlung von Europäern und Chinesen kommt es in Hongkong zu Streiks. Der Organisator ist der kommunistische Funktionär Mao Tse-tung.

1927: In China eskaliert der Bürgerkrieg. Zehntausende flüchten nach Hongkong, das bis 1941 auf 1,6 Millionen Menschen anwächst.

Dezember 1941: Japanische Truppen erobern Hongkong. Europäer werden interniert, viele Chinesen vertrieben.

1945: Großbritannien übernimmt wieder die Kontrolle über Hongkong. In China flammt der Bürgerkrieg erneut auf, Hunderttausende fliehen nach Hongkong.

1949: Die Kommunisten siegen im Bürgerkrieg, viele chinesische Geschäftsleute flüchten nach Hongkong. sv