Beck's-Abfüllanlage liegt auf Eis

■ Verhandlungen um Bremerhavener Grundstück stocken

Rätselraten um das Engagement der Brauerei Beck & Co auf dem Gelände der Carl-Schurz-Kaserne in Bremerhaven: „Beck's hatte 1996 Absatzprobleme. Darum wurde der Kaufvertrag nicht abgeschlossen. Ob das Projekt noch realisiert wird, wissen wir nicht“, sagt Christine Stratmann, Sprecherin der Wirtschaftsbehörde.

Beck's plante auf einem 15 Hektar großen Teilstück der Kaserne für 70 Millionen Mark eine neue Abfüllanlage zu errichten. Dort sollten 80 Arbeitsplätze entstehen. Zudem wäre Beck's ein Magnet für weitere Ansiedlungen.

Beck's dementiert Absage-Gerüchte: „Die Verzögerung ist Schuld des Landes Bremen. Es hat bis zum Anfang dieses Jahres gedauert, bis sich Bremen und der Bund endlich über den Kauf des Geländes geeinigt hatten“, so Beck's-Sprecher Peter Führing. „Danach haben wir dann unsere Vorstellungen offeriert. Das hängt jetzt noch in den Behörden.“Es sei zwar richtig, daß Beck's 1996 Absatzeinbußen gehabt habe. Allerdings habe der gute Sommer 1995 gezeigt, daß die Kapazitäten in Bremen überlastet seien, so Führing. „Und hier in der Neustadt können wir nicht mehr expandieren.“

Dennoch ist man in Bremerhaven mißtrauisch geworden. „Die Besiedelung des Areals stockt“, sagt Hans-Richard Wenzel, wirtschaftspolitischer Sprecher der Seestädter Grünen. „Dabei sind 300 Millionen Mark aus dem Investitions-Sonderprogramm vorgesehen.“Andere Kritiker befürchten, daß Beck's enorm hohe Forderungen an die Ansiedlung geknüpft hat, um den Preis zu drücken und auf Zeit zu spielen. Denn Beck's sei scharf auf das Gelände der Güldenhaus-Brennerei in der Neustadt. Dazu Führing: „Absoluter Unsinn – das waren Verhandlungen über einen Parkplatz.“

Darüberhinaus wird harsche Kritik laut angesichts „der schleppenden Erschließung der Carl-Schurz-Kaserne“, so die Kritiker. Erfolgsmeldungen aus der Wirtschaftsbehörde bringen skeptische Bremerhavener zum Lachen. Nach Angaben von Sprecherin Stratmann wurden bisher 13 Mietverträge abgeschlossen und zwei Grundstücke verkauft. Zudem wurden 46,4 Millionen Mark investiert. „Bis Ende des Jahres sind 56,2 Millionen Mark vorgesehen.“Der Grüne Wenzel ärgert sich darüber, daß nach seinen Angaben dadurch kein Arbeitsplatz geschaffen wurde. „Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft hat einen Parkplatz gebaut und eine Container-Reparaturfirma ist umgezogen. Von Neuansiedlungen kann keine Rede sein“. Jeti