Stadion oder Schluß

■ Arena-Diskussion in Lurup: Senator Mirow verspricht Jobs und Naherholung

Stadtentwicklungssenator Thomas Mirow (SPD) hatte es nicht leicht. Montag abend stellte er sich zusammen mit der sozialdemokratischen Lokalpolitprominenz und HSV-Vorstandschef Uwe Seeler den Anwohnern von Lurup und Umgebung. Die wahlkämpferische SPD hatte zu einer Diskussionsveranstaltung in den Gemeindesaal der Zwölf-Apostel-Kirche geladen: „Neues Stadion und Arena im Volkspark“.

Denn der privatfinanzierte Stadionneubau mit 45.000 Plätzen nebst Mehrzweckhalle für 15.000 Zuschauer ist keineswegs ein Selbstgänger. Erst recht nicht in einer Gegend, in der schon jetzt „alles zugeparkt und abgesperrt ist“, wenn der HSV spielt, wie einer der 300 gekommenen Anwohner klagte. „Die Straßen sind auch immer verstopft“, schimpfte ein anderer. „Wir arbeiten an einem neuen Verkehrskonzept“, warb Mirow um Verständnis und versicherte: „Wir werden keine zusätzlichen Flächen in Anspruch nehmen.“Der Volkspark bleibe erhalten und die Naherholung auch in Zukunft gesichert.

Mit seinen Zusagen konnte Mirow nicht recht landen, anders als Seeler, der sogar aufmunternde „Bravo“-Rufe einheimste, als er die Stadt in die Pflicht nahm: Entweder gebe es bald ein „zeitgerechtes Stadion“, drohte Uns Uwe, „oder wir schließen“. Da wollte Mirow nicht hintanstehen und zog die Viele-Arbeitsplätze-werden-geschaffen-Karte.

Doch der Trumpf – 900 neue Vollzeit- und 1000 Teilzeit-Jobs sollen durch das Arena-Projekt angeblich entstehen – stach nicht. „Alles ohne Sozialabgaben“, moserte das Plenum, das anscheinend wenig Neigung verspürte, vorwiegend in der Gastronomie oder im Reinigungsgewerbe tätig sein zu wollen. Clemens Gerlach