Einigkeit macht Streit

■ Lehrer-Protest hat begonnen / GEW zankt weiter mit Behörde geht weiter

Auch nach ihrer Einigung vor dem Arbeitsgericht streiten GEW und die Senatskommission für das Personalwesen (SKP) weiter. Anlaß ist ein Rundspruch des Leiters des Referates Schulaufsicht bei der Bildungsbehörde, Gernot Lückert. Danach gelte der Aufruf der GEW zur Aktion „Bildung geht baden“während der Unterrichtszeit „nach der Einigung als zurückgenommen“. Demgegenüber rief die GEW erneut zu dieser Veranstaltung auf dem Marktplatz am Donnerstag auf. Heiko Gosch, Vorsitzender der GEW: „Wir haben nichts zurückgenommen. Ich bin empört über den Rundruf! Die SKP hat hingenommen, daß zur rechtzeitigen Teilnahme an der Veranstaltung der Schulvormittag beeinträchtigt wird.“

Für Senatsrätin Angela Uhlig van Buren ist die Situation klar: „Mir ist egal, wann die Veranstaltung beginnt. Der Unterricht darf in keiner Weise beeinträchtigt werden. Ich laß mich doch nicht behumsen!“

Während GEW und Behörde rangeln, reagierten die Schulen unterschiedlich auf den Einigungsbechluß. Einige Schulen setzten geplante Aktionen ab, einige vertagten ihre Entscheidung auf heute morgen. Trotzdem ist ein breites Angebot von Protestveranstaltungen auch während der Unterrichtszeit zustandegekommen. „Es wird viele Badebesuche geben. Einige Klassen gehen ins Rathaus, die „Wehrmachtsausstellung“wird voll. Diskussionen, ein Flohmarkt und eine Ausstellung zu Arbeitsbedingungen an der Schule sind in Vorberreitung.“

Der Gesamtschülerrat wird am Alten Gymnasium am 16./17./18. Juni ganztägige Projekttage unter dem Motto „Junge Leute an die Schulen“organisieren. Zusammen mit Bremer Referendaren wollen die Schüler gegen überalterte Lehrerkollegien protestieren.

„Ich finde das langsam peinlich,“kommentierte Suscha Hupka - Bartels, Sprecherin des Zentral- Elternbeirates, das Gerangel. Wir wollten uns als Eltern nicht in den Arbeitskampf einmischen. Aber ich finde es merkwürdig, wenn der Senat die sachliche Ebene verläßt und den Konflikt vor Gericht zerrt.“

In Bremerhaven wird die Auseinandersetzung auf kleiner Flamme gekocht, so der Pressesprecher des Magistrates Wilfried Moritz. Gestern fanden während der Schulzeit Demonstrationen statt. Dem Büro der SPD wurde ein Besuch abgestattet. Wie in Bremen sollen an der Aktion teilnhemende LehrerInnen der Behörde gemeldet werden. Sie erwarten disziplinarische Maßnahmen. schuh