Alles neu und besser soll der Frank machen

■ Trainer Pagelsdorf unterschreibt beim HSV, und Präsident Seeler beschwört Neuanfang

Schwere Monate lägen hinter ihm, bekannte Uwe Seeler gestern auf einer der vielen Pressekonferenzen des HSV in letzter Zeit. Doch nun, meint jedenfalls der Vorstandsvorsitzende, habe sein Club „beste Voraussetzungen für den Neuanfang“.

Dabei ruhen die Hoffnungen hauptsächlich auf dem neuen Trainer Frank Pagelsdorf, der gestern gemeinsam mit seinem Assistent-Coach Armin Reutershahn einen Drei-Jahres-Vertrag unterzeichnete. „Ich bin überzeugt, daß er der richtige Mann ist“, erklärte ein „sehr, sehr glücklicher“Seeler. Pagelsdorf habe „ein wirklich gutes Konzept“.

Der Hochgelobte, vormals in Rostock tätig, wirkte weit weniger euphorisch. Kein Wunder, hatte der 39jährige schon daran gezweifelt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Doch schlußendlich habe er sich doch durchgerungen. „Das Fahrwasser hat sich wieder beruhigt.“

Großen Wert legt Pagelsdorf auf die Nachwuchsarbeit. „Ich wäre glücklich, wenn pro Jahr ein, zwei Spieler in den Profikader aufrücken würden.“In der kommenden Serie gehe es jedoch vordringlich darum, die Mannschaft zu stabilisieren, vor allem in der Abwehr. Nach Höherem strebt Pagelsdorf vorerst nicht: „In drei Jahren wollen wir im UEFA-Cup spielen.“

Vielleicht klappt es aber ganz unfreiwillig schon eher – über den Umweg UI-Cup, jenen Wettbewerb, den der neue Coach für „absoluten Schwachsinn“hält. Für den „Cup der guten Hoffnung“stehen die vier HSV-Gegner jetzt fest: Samsunspor (Türkei), Odense BK (Dänemark), Leiftur (Island) und FBK Kaunas (Litauen).

Die Qualifikation – drei von sechzig Mannschaften kommen durch – wäre für den HSV überaus wichtig. Ansonsten wird der Rekordumsatz von 55,6 Millionen Mark in dem am 30. Juni ablaufenden Geschäftsjahr für längere Zeit die Höchstmarke zu sein. Auch dürfte der Gewinn von 5,9 Millionen Mark sobald nicht wieder erreicht werden. cleg