Reps nun auch bei RWE

■ Stromkonzern lädt Rechtsradikale zum 42. Kraftwerksgespräch in Biblis

Frankfurt/Main (taz) – Als „völlig unakzeptabel und nicht hinnehmbar“ hat der Landesgeschäftsführer der hessischen SPD, Norbert Schmitt, die Einladung von Funktionären der „Republikaner“ (Reps) zum Kraftwerksgespräch nach Biblis durch die Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke (RWE) bezeichnet. Die Gespräche sind unregelmäßige Termine zum Gedankenaustausch zwischen Kommunal- und Landespolitikern und der Betreiber der Blöcke A und B des AKW Biblis. Nicht nur, daß RWE mit dieser Einladung die Feinde der Demokratie hofiert habe, monierte Schmitt. RWE habe sich am Donnerstag abend die Funktionäre der Reps offenbar gezielt als Claqueure ins Haus geholt, um unter Beifall über die ausstiegswillige Landesregierung aus SPD und Grünen herziehen zu können.

Auch die Sprecherin der Bündnisgrünen im Landtag, Elke Czezanne, sprach von einem Skandal. „Man muß sich doch sehr wundern, mit welchen Partnern sich RWE im Abwehrkampf gegen die von uns gewollte Stillegung der Altmeiler im Ried verbündet.“ Schmitt forderte die RWE-Chefs auf, dem Treiben der Biblis-Betreiber „ein Ende zu setzen“.

Zur taz sagte der Biblis-Sprecher Roth, daß die Reps zu diesem 42. Kraftwerksgespräch „nicht gezielt persönlich eingeladen“ worden seien. Alle Gemeindevertreter von Biblis seien eingeladen worden. Dafür, daß darunter auch Reps sind, sei RWE nicht verantwortlich. Die RWE Energie AG war gestern zu keiner Stellungnahme bereit. kpk