Gurke des Tages

Der Fluch, schreibt der Direktor des Institutes für Niederländische Lexikologie, van Sterkenburg, und bestätigt damit nur, was wir alle längst wissen, der Fluch befreit. „Wer flucht, läßt aufgestauten Ärger ab und bekommt dadurch das Gefühl, eine frustrierende Situation doch noch unter Kontrolle bekommen zu können.“ Eine andere These des Niederländers: Indianer, Polynesier und Japaner fluchen nie. Leider hat der Sprachforscher seine Rechnung ohne die dpa gemacht. Denn just zwölf Minuten vor der Verbreitung seiner Erkenntnisse versandte die perfide Nachrichtenagentur eine Meldung, die jegliches Vertrauen in seine Arbeit über der Niederländer liebste Flüche (Shit, Verdorie, Jezus) und speziell über die Fluchabstinenz fremder Völker zerstört.

11 Uhr 17, 40 Sekunden, Redaktion der Wahrheit. Der Nachrichtenticker spuckt eine Meldung aus, die vom LAMINATOR sofort ordnungsgemäß laminiert wird:

London (dpa) – Eine Japanerin, die sich in nicht ganz akzentfreiem Englisch in London nach dem schnellsten Weg in die Türkei (Turkey) erkundigte, wurde von Bahnbeamten irrtümlich in das ähnlich klingende südenglische Seebad Torquay geschickt. Der Bahnauskunft auf dem Londoner Bahnhof Paddington hatte die 40 Jahre alte Professorin Kumiko Tshuchida so gut es ging zu verstehen gegeben, daß sie über den Flughafen Heathrow in die Türkei reisen wolle. „Aber wegen meiner Aussprache setzten sie mich in einen Zug nach Torquay. Ich dachte, das ist aber ein langer Weg bis zum Flughafen“, sagte Tshuchida der Zeitung „Daily Mail“. Mitreisende, bei denen sie sich rückversichern wollte, bestätigten ihr, sie sei im richtigen Zug. Statt in der Türkei verbrachte sie erst einmal die Nacht in einer Sozialunterkunft in Torquay. Inzwischen ist die Professorin mit Hilfe der japanischen Botschaft an ihrem Reiseziel Istanbul eingetroffen.

Soweit dpa. Und Shitverdoriejezussterkenburg nochmal, wenn diese Japanerin nicht geflucht hat, gottverdammte Scheiße, wer beim Arsche des Propheten sollte es denn sonst tun?