Ökojobs

„Gewerblich technische Berufe können Frauen und Mädchen durchaus eine Zukunftsperspektive eröffnen, wenn ihnen statt Appellen konkrete, neue und zugleich erfolgversprechende Wege geboten werden.“ So Gudrun Hamacher, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, nach einem Besuch des Ökotechnischen Frauenbildungszentrums Life e.V. in Berlin-Mitte am 5. Juni.

Im Zentrum des Besuchs einer Gruppe von Metall-Gewerkschafterinnen aus dem Bundesgebiet stand die Information vor Ort über spezifische Ausbildungsprojekte für Mädchen, die Life seit mehreren Jahren anbietet und im Herbst neu starten wird. Hinter den Kursbezeichnungen „Gas-Wasser- Sonne“ und „StrOHMerin“ verbirgt sich ein dreieinhalbjähriger, von der Kammer anerkannter Ausbildungslehrgang zur Gas- Wasser- beziehungsweise Elektroinstallateurin, verbunden mit einer Zusatzqualifikation in Ökotechnik.

Barbara Schöler-Macher, Projektleiterin im Berliner Bildungszentrum, erläuterte den Ansatz dieser aus Mitteln des Berliner Senats und des Europäischen Sozialfonds geförderten Modellvorhaben: In den Kursen werden ausschließlich junge Frauen ausgebildet. Die Umweltbildung ist in den regulären Ausbildungsrahmenplan integriert und gewerke- beziehungsweise fachübergreifend angelegt. Schwerpunkte der ökotechnischen Ausbildung sind die Planung, Installation und Wartung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie thermischer Solaranlagen. In Zukunft soll in der Ausbildung vermehrt mit Berliner Handwerksbetrieben zusammengearbeitet werden.

Die Vermittlung der ökotechnischen Kenntnisse fördere laut Schöler-Macher die Entscheidung und den Zugang von jungen Frauen zu einer Ausbildung in den männerdominierten Installateursberufen und eröffne ihnen später zusätzliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Die Metallerinnen wollen nicht nur in „ihren“ Betrieben für Praktikumsplätze für die Life-Mädchen werben, sondern auch für Anregungen aus den Berliner Erfahrungen mit ökologischer Technikvermittlung.lk