■ GONG
: Erdbeeren und der erste Schläger
Mein Schwager – Sie wissen schon: der mit der tropfförmigen Pilotenbrille und den wenigen Haaren – der meint, es wäre schick, den Sommer mit dem Verzehr von Erdbeeren zu beginnen. Wegen „Wimplton“. Ich würde Erdbeeren – gerade wegen Wimbledon – nicht mal mit der Kohlenzange anfassen. Völlig uncool. Krethi und Plethi. Er natürlich: mittenmang...
Mein Schwager (schwer schlingend): Erdbeer'n und (mampf, mampf) Wimplton gehören für mich einfach zusammen. Wie..., wie...
Ich (wie freundlich): Dick und Doof?
MS (stetig stopfend): Mmmmmnneinn. Wie dings... und...
Ich (soufflierend): Arsch und Friederich?
MS (fast aufbrausend): Mmmmneinneinnn! Wie Boris und der Becker-Hecht!
Ich: Ach der, ach das... auch schon ein Weilchen her.
MS: Wie gestern. Für mich. Wimplton, Boris...
Ich (süßlich singend): Siebzehn Jahr, rotes Haar...
MS (backfischhaft): Ja, genau. Noch am selben Tag habe ich meinen ersten Schläger gekauft.
Ich (präzise): Sonntags?
MS (weiter fabulierend): Puma-Boris... mein Gott. Weißt du noch? Die ersten Spiele – ich gegen dich?
Ich (irgendwie abgelenkt): Oooch ja, ja...
MS (nachdenklich): Wie schlecht du warst.
Ich (erwachsen): Für einen erwachsenen Menschen ohne jede Bedeutung. Hab' ich völlig vergessen.
MS (kindisch): Das kann ich mir denken. Weil ich immer gewonnen habe.
Ich: Wie bitte?
MS (richtig bösartig): Sechseins, Sechsnull. Immer.
Ich (gar nicht hinhörend): Mein Handy hat geklingelt.
MS (baff): Seit wann hast du ein Handy? Albert Hefele