"Liebe taz..." - Niederes Niveau, betr.: zu Stradivari nur Fakten berichtet, taz vom 10.6.97

Betr.: Zu Stradivari nur Fakten berichtet, taz vom 10.6.97

Offener Brief an Herrn Geyer:

Sehr geehrter Herr Michael Geyer, mit großer Bestürzung und Empörung habe ich den von Radio Bremen produzierten Film „Der Fall Stradivari – eine Woche bei der Bremer Mordkommission“vom 28.5. zur Kenntnis genommen: Ein Film, der dokumentiert, daß sich Radio Bremen mit dieser Produktion auf ein niederes Niveau von Dümmlichkeit und Diffamierung begibt.

Was sich Dirk Blumenthal mit diesem Film geleistet hat, verdient mitnichten das Prädikat „nüchtern und gewissenhaft“. Dokumentation heißt eben nicht nur „festhalten, was vorgegangen und abgelaufen ist“, sondern bedeutet auch ein „beweiskräftiges Zeugnis“oder einen „anschaulichen Beweis“zu liefern. Der Mann hat offensichtlich keine Fragen – das, was gute Radio Bremen-Produktionen von dokumentarischem Wert ausgezeichnet hat. Minutiös jede tendenziöse Äußerung „angefaßter“Kripobeamter zu filmen, zementiert lediglich den Eindruck von Tatsachen. Drei unter Verdacht geratene Menschen in dieser Weise vorzuführen, hat nichts, aber auch gar nichts mit Dokumentation zu tun. Das ist eine diffamierende Personenbeschreibung, die jedem dokumentarischen Anspruch Hohn spricht. Außerdem ist es eine Instinktlosigkeit sondergleichen, Frau Grevesmühl posthum in so entwürdigender Weise darzustellen. Wozu?

Mit der Rechtfertigung dieses denunziatorischen Filmes fügen Sie ihrem Ruf und dem ihres Hauses einen erheblichen Schaden zu. Bevor Sie sich in dieser Sache für Ihre Mitarbeiter einsetzen, indem auch Sie versuchen, andere – hier: die taz und den Leserbriefverfasser Steinbrecher – zu diskreditieren, sollten Sie sich den Film tatsächlich vollständig anschauen. Ihr formaler Rundumschlag vermittelt zumindest den Eindruck, daß Sie den Film nicht oder nur in Auszügen kennen. In welchem Ausmaß die von Ihnen gedeckten Mitarbeiter das Leben anderer Menschen zerstören, könnte daran deutlich werden. Vielleicht können Sie die möglichen Konsequenzen berechtigter Kritik „nicht aushalten“.

Mit freundlichem Gruß,

Ursula Behme

2. (Reaktion auf „Die Farbe Lila“

Als Teil der Nicht-Anthroposophischen Abteilung der FH-Ottersberg (Freie Malerei, Klasse Prof. Westendorp) habe ich mich doch „ein wenig“geärgert. Unsere Abteilung stellt keinen Versuch dar eine Insel zu schaffen“. Wir sind Studenten der FREIEN Malerei, die sich mit den unterschiedlichsten Thematiken und Philosophien beschäftigen. Dies ist auch für jeden ersichtlich, der uns hier besucht.

In diesem Sinne würde ich mich freuen, wenn ihr meine Karikatur veröffentlichen würdet. Vielleicht wollt ihr ja nochmal vorbeikommen und ein bißchen genauer gucken. Die Studenten würden sich freuen.

Sandra Schmidt, Studentin der Freien Malerei an der FH-Ottersberg und MitstudentInnen