Ich erkenne eine Lesbe...

... an ihrem Gang. Sie bewegt sich, als wäre sie als Cowgirl gerade von einem Frachtschiff gestiegen. Leicht schwankend schwingt sie ihre Beine weit von sich, setzt jeden Fuß mit Nachdruck auf den Boden. Die Hände tief in ihre Hosentaschen vergraben, walzt die Lesbe durch die Welt. Je nach Länge des Oberkörpers und Tiefe der Taschen wirkt sie daher meistens etwas steif. Denn durch diese Körperhaltung muß sie ihre Schultern hochziehen. Und das wiederum läßt diese Art von Frau unnahbar erscheinen. Leider ist sie das viel zu oft auch. Was, wie gesagt, auch so ein Indiz ist. Dafür guckt die Lesbe gern und intensiv zu mir hin. Ja, ihr Blick geht durch und durch. Aber dann schaut sie wieder weg und versteckt sich fast in den Hosentaschen. Denn die Lesbe ist ja außerdem schüchtern. Aber auch ihren verschämten Blick finde ich ganz reizend. Er macht Appetit auf mehr. Ulrike Fokken