Ein Alibi bestätigt

■ Rolf D. (34) im Fall der vermißten Ulrike Everts außer Verdacht / Im Fall Kim angeklagt

Varel. Der wegen Mordes an der zehn Jahre alten Kim aus Varel angeklagte Rolf D. (34) scheidet im bisher nicht geklärten Fall der 13 Jahre alten Ulrike Everts aus Jeddeloh II bei Oldenburg als Täter aus. Das haben Ermittlungen der Sonderkommission Weser-Ems der Polizei ergeben.

Wie die Kommission am Montag in Varel (Kreis Friesland) mitteilte, hat sich Rolf D. zum Zeitpunkt des Verschwindens von Ulrike mehrere hundert Kilometer vom Tatort entfernt aufgehalten.

Das inzwischen 15jährige Mädchen war am 11. Juni vergangenen Jahres von einem Ausflug mit einer Ponykutsche in Harbern (Kreis Oldenburg) nicht in das Wochenendhaus ihrer Eltern zurückgekehrt. Seitdem fehlt von ihr jede Spur. Die Polizei hält es für wahrscheinlich, daß sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.

Die im Januar nach dem Mord an Kim eingerichtete Sonderkommission hat bei der Suche nach weiteren Straftaten von D. die Wege des 34 Jahre alten Kaufmanns in den vergangenen zehn Jahren verfolgt. Dabei wurden nach den Angaben der Soko rund 4.500 Informationen und Hinweise, 90 Fahrzeuge und 550 Personen ermittelt und erfaßt. Die Daten werden an örtlich zuständige Polizeidienststellen weitergegeben, die in bundesweit 30 noch ungeklärten Fällen getöteter, vermißter oder sexuell mißbrauchter Kinder ermittelt. Bei der Suche nach Spuren und Beweisen durchsuchte die Sonderkommission neben zahlreichen Häusern, Grundstücken und Wohnungen auch 50 Bergwerksstollen.

Der aus Horumersiel (Kreis Friesland) stammende Rolf D. muß sich voraussichtlich im Herbst vor einer Schwurgerichtskammer des Landgerichts Oldenburg wegen Mordes sowie wegen zweier Sexualstraftaten an Jungen verantworten.

Er hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft gestanden, die zehnjährige Kim in der Nähe ihres Elternhauses gekidnappt, sie anschließend sexuell mißbraucht und dann getötet zu haben. Ihre Leiche wurde in einem Wald in der Nähe von Amsterdam gefunden. dpa