Borttscheller ist out

■ Frühere Kanzlei des Innensenators führt neuen Briefkopf – ohne seinen Namen

Jahrelang hat sich die Kanzlei Büsing,Müffelmann&Theye mit „Hans-Dietrich Genscher“, ihrem in die Politik gewechselten ehemaligen Societäts-Kollegen, geschmückt. So verfährt die Kanzlei Strahmann&Kollegen jetzt nicht mehr mit ihrem renommiertesten Mitglied: Ralf Borttscheller steht nicht mehr auf dem Briefpapier und soll auch von der Eingangstür verschwinden.

Daß dies gerade jetzt passiert, als Borttscheller mit seinen Geschäften in die Schlagzeilen geraten ist, wird nicht weiter erklärt. Als in der vergangenen Woche Gerüchte über Debatten über einen „Rausschmiß“Borttschellers aus der Kanzlei kursierten, hatte Vorsteherin Marianne Strahmann der taz gegenüber darauf verwiesen, daß Borttscheller mit seinem Eintritt in die Politik ausgeschieden sei. Über Rückkehrrechte wollte sie keine Auskunft geben. (taz 26.6.)

Daß der Name aus dem Briefkopf gestrichen wurde, deutet darauf hin, daß ein Rückkehrinteresse seitens der Kanzlei jedenfalls nicht besteht. Borttscheller hatte die Kanzleivorsteherin Strahmann in seine Dinge hineingezogen durch die Mitteilung, die geschiedene Ehefrau des Borttscheller-Geschäftspartners Zimmermann, die von der Sozialhilfe anhängig wurde, sei bei der Firma von Strahmanns verstorbenem Ehemann untergebracht worden - pro forma, wie Bild berichtet hatte. K.W.