Testfahrt mit Hindernissen

■ Fußgänger und Kreuzungen machen RadlerInnen das Leben schwer

Nach zwanzig Metern parkt das erste Auto auf dem Radweg. Doch diese Herausforderung gleich zu Beginn der künftigen Veloroute Lokstedt-Eimsbüttel steckt der Radler noch mit Links weg. Dann, keine 30 Meter weiter, beim Grandweg in Hamburgs Norden, hört der Radweg einfach auf. Der Gehweg ist für Radfahrer frei. Die junge Frau schiebt ihren Kinderwagen netterweise zur Seite. Neben dem Herrn mit Aktenkoffer dagegen ist kein Durchkommen. Zu dicht stehen Autos, Bäume und Vorgartenbüsche. Der Radler klingelt und bremst erstmal ab. Auf der künftigen Veloroute soll das natürlich besser werden, mit Radstreifen auf der Fahrbahn.

Weiter über die Stresemannallee Richtung Eimsbüttel. Die Straße ist breit genug für drei Lkws. Doch alles Frohlocken ob der guten Fahrbedingungen auf der Straße hilft nichts. Schlecht ausgeschildert, gibt es doch einen Radweg, links der Straße, gültig für beide Richtungen. Also doch die Schüttel-strecke bis zum Eidelstedter Weg. An der Kreuzung haben Radler die Wahl: Vorschriftsmäßig nach links in die Unnastraße abbiegen und zweimal an Fußgängerampeln abwarten. Oder sich irgendwie über den Gehweg nur an einer Ampel vorbeischlängeln.

Durch die Unnastraße bis zum Ring 2: Mehrere hunderttausend Mark will die Baubehörde hier vergraben, damit aus der simplen Fußgängerampel ein breiter Übergang wird. Ähnliche Planungen auch im weiteren Verlauf der Route: An der Horror-Kreuzung Grindelallee/Beim Schlump etwa. Das Nadelöhr vom Schlump zur Uni soll sicherer werden. Die Rutschbahn ist als Fahrradstraße geplant. Freie Autofahrt gilt nur noch für Anlieger. Die Bauarbeiten sollen noch dieses Jahr beginnen. Geschätzte Kosten: 3,6 Millionen Mark für die 4,5 Kilometer lange Strecke.

Die Stadtverwaltung aber muß die Route, die der Senat schon beschlossen hat, noch einmal unter die Lupe nehmen. Denn die Statt Partei bittet zu prüfen, ob „der sich bei der jetzigen Planung ergebende Wegfall von cirka dreißig Parkplätzen vermieden werden kann“. Sicher kein Problem. Auf dem Radweg entlang der Stresemannallee waren bei der gestrigen Probefahrt noch genügend Parkplätze frei. fis