Großfusion macht Allianz Konkurrenz

■ Mit Ergo entsteht der zweitgrößte Versicherer in Deutschland

München (taz/dpa/rtr) – Die Versicherungsgruppen Victoria/ D.A.S. und Hamburg-Mannheimer/DKV fusionieren: Die neue Gruppe heißt Ergo und wird nach der Allianz die zweitgrößte Versicherungsgruppe Deutschlands sein. Ergo wird in Düsseldorf sitzen und rund 21 Milliarden Mark Versicherungsbeiträge einnehmen, über 100 Milliarden Mark in Lebensversicherungen und ähnlichem anlegen und fast 40.000 Mitarbeiter beschäftigen. Nutznießer der Fusion ist der künftige Mehrheitsgesellschafter Münchener Rück, die weltgrößte Rückversicherung – sozusagen eine Versicherung für Versicherungen.

Harte Zeiten für die Allianz. Doch sie ist selbst ein bißchen abgesichert, denn sie ist mit der Münchener Rück wechselseitig mit 25 Prozent der Aktien verflochten. Zudem ist die Allianz auch noch mit 20 Prozent an der Hamburg- Mannheimer beteiligt und damit zu schätzungsweise etwa zehn Prozent an der neuen Ergo-Gruppe.

Die Ergo-Fusion ist ein Ergebnis des wachsenden Drucks durch die Liberalisierung der Versicherungsmärkte in Europa: Erst kürzlich fusionierten die französischen Gesellschaften Axa und UAP zum weltweit zweitgrößten Versicherungskonzern. Noch immer suchen über 600 Gesellschaften nach neuen Kunden auf dem deutschen Versicherungsmarkt – dem drittgrößten der Welt. Durch die Fusion werden die Preise etwas sinken, vermuten Insider – gut für die Kunden. Die alten Firmennamen sollen erhalten bleiben. Das Kartellamt muß der Fusion noch zustimmen. In informellen Vorgesprächen habe es aber keine Bedenken der Markthüter gegeben, erklärte ein Sprecher der Münchener Rück. Die Münchener Rück wird nach eigenen Angaben etwa 55 bis 60 Prozent an der neuen Gesellschaft halten. urb