Vorneweg der Bürgermeister

■ Bei rechter Randale im brandenburgischen Herzsprung nahm die Polizei den Ortschef fest

Berlin (taz) – Eine harmlose Party am See habe er genehmigt – mehr nicht, sagt Heinz Georg Müller, Bürgermeister von Herzsprung. Auf der Feier am vergangenen Freitag wurde SA-Musik abgespielt, flogen Bierflaschen auf Polizisten, wurde Leuchtspurmunition abgefeuert und ein Polizeiwagen umgestoßen. Und Müller (45) war vorübergehend festgenommen. Er habe versucht, die Polizei an der Auflösung der Feier zu hindern und sich den Anweisungen der Beamten widersetzt, teilte die Polizei mit. Bilanz des Abends: 13 Festnahmen, zwei verletzte Jugendliche, ein verletzter Polizist. Und ein Bürgermeister, der gestern sagte: „Im Grunde ist nichts passiert.“ Müller muß jetzt mit einer Anzeige rechnen, der Potsdamer Landtag will sich mit dem Vorfall beschäftigen. Sollte sich alles so abgespielt haben, „kann man nur den Kopf darüber schütteln, wie sich ein gewählter Amtsträger mit solchen Rechtsradikalen solidarisieren kann“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Müller bestreitet die Vorwürfe. roga

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