piwik no script img

■ VorschlagWie alles anfing: Die Old School der DJ-Culture auf dem Yaam-Gelände

Vorschlag

Wie alles anfing: Die Old School der DJ-Culture auf dem Yaam-Gelände

Die Undergroundkultur ließ sich letzten Endes immer schon gut vermarkten, so daß sich selbst einem Massenpublikum das Gefühl vermitteln ließ, es sei Teil einer Jugendbewegung. Offensichtlich ist vor allem, daß ohne die DJ-Kultur, die ihre Ursprünge immerhin schon in den späten sechziger Jahren hat, eine Veranstaltung wie die Love Parade gar nicht denkbar ist.

Aus diesem Grund gedenkt nun der U-Club mit seinem dreitägigen Festival der guten alten „DJ-Culture“ und lädt auf sein neues YAAM-Gelände in der Kreuzberger Cuvrystraße. Das Motto „Back To The Roots“ haben sich die Veranstalter des YAAM diesmal mit geradezu gigantischen Lettern auf die Fahnen geschrieben. Highlight des Festivals ist daher – geradezu klassisch im Sinne der DJ-Culture – der für Sonntag ab 18 Uhr anberaumte Auftritt der Old-School-Legende Grandmaster Flash. Und weil das neue Gelände so schön und vor allem doppelt so groß ist wie die Freifläche hinter dem ehemaligen Busdepot Treptow, hat man sogar genügend Raum, dem Thema umfassend gerecht zu werden: Von Techno/ House, HipHop, Jungle über Drum & Bass zu Reggae und Ragga ist nicht nur die Crème de la crème der Berliner DJs vertreten, sondern auch so ziemlich jeder Sound, den diese Musikkultur überhaupt je hervorgebracht hat. Bei dem „YAAMateur-Special“, das auf einem Nebenschauplatz, dem sogenannten Rockiefloor-Speicher ausgetragen wird, dürfen etwa 100 pummelige Nachwuchs-DJs rund um die Uhr ihre Plattenteller drehen – bis der letzte von ihnen wohl irgendwann in der Nacht von Sonntag auf Montag vor Erschöpfung tot umfallen wird. DJ-Culture gilt vor allem als Kultur der Straße. Breakdance, Graffiti-Sprayen und Streetball gehören daher auch an diesem Wochenende zum Rahmenprogramm wie der Break zum Beat. Unter dem Titel „Highest Air“ wird am Samstag und Sonntag ab jeweils 18 Uhr auf der großen „Red Bull“-Rampe gezeigt, wer mit seinen Skates oder seinem BMX-Rad die legendärsten Sprünge schafft, ohne sich dabei die Haxen zu brechen. Competitions wie diese kosteten damals schon so gut wie nichts und machten vor allem einfach nur Spaß. Kirsten Niemann

YAAM: Cuvrystraße 50/51, Kreuzberg. Geöffnet Sa. und So. ab 12 Uhr, Eintritt 20 Mark für beide Tage

Vorschlag

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen