Ein „Herz As“für Obdachlose

Duschen, Essen, Tee trinken: Was als Service für in Hamburg lebende Obdachlose gedacht ist, findet auch den Gefallen zahlreicher „TouristInnen“. Wochenendreisende, Interrailer, aber auch Flüchtlinge nutzen die Angebote der Tagesaufenthaltsstätte „Herz-As“. Die nun kündigt in ihrem aktuellen Informationsbrief an, nur noch Besuchern Eintritt zu gewähren, die zum betreuten Personenkreis gehören, und ab sofort Kontrollen durchzuführen. „Nur wenn es hart auf hart kommt, machen wir das“, beschwichtigte Angela Kamieniarz, Sozialpädagogin bei Herz-As, gestern gegenüber der taz. Noch scheut die Tagesanlaufstelle davor zurück, sich von den BesucherInnen den Paß zeigen zu lassen – wie es in vergleichbaren Einrichtungen längst Praxis ist. Angefangen hat man bei Herz-As allerdings bereits damit, gezielt KlientInnen anzusprechen, um zu erfahren, ob sie der eigentlichen Zielgruppe angehören.

Laut Anna Bruns, sozial- und migrationspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, weist Herz-As damit „Bedürftigen die Tür“. Sie bedauert, daß „das Herz-As den bisherigen Grundsatz aufgeben will, daß bei Obdach- und Wohnungslosigkeit uneingeschränkt geholfen und nicht nach dem Paß gefragt wird“. ee