Feuer in Friedrichshain

■ Polizei vermutet Brandstiftung. Ex-Besetzer beklagen heiße Entmietung

Ein Tag nach einem Dachstuhlbrand in der Rigaer Str. 84 und Proskauer Str. 10 im Bezirk Friedrichshain hat sich der Verdacht auf Brandstiftung erhärtet. Es habe gleichzeitig mehrere Brandherde gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Vorwürfe der Bewohner der Rigaer Str. 84 gegen einen Bauunternehmer, der Sanierungsarbeiten in dem Haus durchführte, seien in die Ermittlungen mit einbezogen worden.

Der Bauunternehmer habe bereits vor zwei Monaten Mietern des Nachbarhauses gedroht, Feuer zu legen, berichteten die Hausbewohner. Zudem sei er am Tag vor dem Brand auf dem Dachboden angetroffen worden, ohne einen Grund dafür nennen zu können. Der Mitarbeiter der Hausverwaltung HVS, Möller, wies die Vorwürfe zurück. Der Bauunternehmer halte sich in Norddeutschland auf und habe derzeit gar nichts in dem Haus zu suchen, da die Sanierungsarbeiten gestoppt wurden.

Bewohner und Hausverwaltung streiten seit längerem über eine Modernisierung, die nach einem Rechtsstreit vorläufig gestoppt wurde. Zwei potentielle Käufer seien bereits abgesprungen, klagte Möller. Die Rigaer Str. 84 war 1990 besetzt worden. Die Bewohner hatten jedoch 1991 Mietverträge abgeschlossen. Die Proskauer Str. 10 steht bis auf zwei Wohnungen leer.

Der vierstündige Brand am Mittwoch morgen hatte das Dach der beiden Häuser völlig zerstört. Ein Giebelturm muß wegen Einsturzgefahr abgerissen werden. Die Häuser wurden wegen Schäden durch Löschwasser komplett gesperrt. Das Bezirksamt hat den 40 nun obdachlosen Bewohnern Notunterkünfte angeboten. ga