■ Rosi Rolands Bremer Geschichten
: Keine Platte Q 6 für Bremische

„Wir werden seinen guten Rat vermissen“, bedauerte der Geschäftsführer der Rinteln-Stadthagener Eisenbahngesellschaft (RSE) und designierte Aufsichtsratsvorsitzendeder Bremischen, Lutz Ristow, am vergangenen Mittwoch bei der Hauptversammlung der RSE in Hamburg. Die Rede war von dem RSE-Aufsichtsrat Ludwig Staender, dem früheren Chef der Veba-Immobilien. Staender wurde Ende Juni verhaftet. Seinen Aufsichtsratssitz hat er aber bis zum Jahre 2000, „in dubio pro reo“plädierte Ristow.

Die Rintelner wird auch ohne den Rat von Staender weiter gute Geschäfte machen, sie ist einen Geheimtip für Kapitalanleger wert. Mit ganzen 14 Mitarbeitern erwirtschaftete die AG im vergangenen Jahr stolze 1,2 Millionen Jahresüberschuß, im laufenden Jahr soll der Gewinn auf vier Millionen Mark anschwellen. Zum Beispiel auch durch Geschäfte, wie sie die Rintelner mit den Chemnitzer Wohnungen machen konnte. Aufgrund des Altschuldengesetzes für die ehemalige DDR mußte die Chemnitzer „GGG“15 Prozent ihres Wohnungsbestandes verkaufen, die 826 Wohnungen der RSE sind nur ein kleiner Teil davon. So ein Verkaufsdruck drückt die Preise. Die genaue Summe ist, versteht sich, Geschäftsgeheimnis. Ristow freute sich allerdings mitteilen zu können, daß die Chemnitzer Wohnungen der RSE bei einem Mietpreis bei sechs Mark einen stolzen Überschuß von 720.000 Mark im Jahr einbringen. Verwalten tut die Wohnungen weiter die GGG.

Von einem Weiterverkauf dieser preiswert eingekauften Bestände zu einem Preis von 1.000 Mark pro Quadratmeter an die Bremische war auf der Hamburger Hauptversammlung der RSE nicht die Rede. Logisch, daß die jährliche Rendite weiter fließen müßte. Wenn ein Teil dieser Wohnungen – übrigens für Fachleute: keine Plattenbauten, aber „Q 6“, Vorgänger der „Platte“aus den Jahren 1958-68 – an die Mieter oder sonstwie verkauft werden sollen, dann brauchen die 14 RSE-Mitarbeiter kompetentes Personal, das ihnen die Arbeit macht. Das ist das Geschäftsgeheimnis der RSE: In Hamburg sitzt die Gesellschaft, die gut kassiert, die Arbeit tun die anderen.

Ein Verkauf der Chemnitzer Wohnungen geht übrigens nicht ohne die Zustimmung eines bekannten Bremers: Geschäftsführer der GGG, die an die RSE als „Zwischenerwerber“verkauft hat, ist Peter Naujokat, in Bremen aus früheren Jahren bekannt als Geschäftsführer der Gesellschaft für Öffentliche Bäder. Ihre Rosi Roland