Neue Akzente gesetzt

■ Gedenkveranstaltungen zum 20. Juli im Zeichen des Attentäters Georg Elser

Berlin (taz) – Neue Akzente hat die Gedenkstätte Deutscher Widerstand zum 53. Jahrestag des Hitler-Attentats vom 20. Juli 1944 gesetzt: Mit einer Sonderausstellung würdigte sie den schwäbischen Schreiner Georg Elser als den „konsequentesten Gegner des Nationalsozialismus“.

„Georg Elser gehört in die Geschichte des Widerstands eingereiht“, meinte der wissenschaftliche Leiter der Gedenkstätte, Peter Steinbach. Kaum jemand habe sich so unter der NS-Diktatur behauptet wie der Handwerker aus Königsbronn. Elser hatte am 8. November 1939 einen Anschlag im Münchner Bürgerbräukeller verübt, dem Adolf Hitler um nur wenige Minuten entkam.

Auf der zentralen Gedenkveranstaltung in der einstigen Hinrichtungsstätte Plötzensee erklärte Bundesjustizminister Edzard Schmidt-Jortzig, das Vermächtnis des Widerstandes liege in „einem verantwortlichen Leben, das von Wachsamkeit, Gewissen und geistiger Kraft getragen ist“.

Während Bundeskanzler Helmut Kohl darauf verwies, daß der Widerstand zum Kampf gegen den Extremismus „von links oder rechts“ verpflichte, wandte sich der justizpolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Volker Beck, gegen eine Diskriminierung des kommunistischen Widerstands. Es sei an der Zeit, daß wir dem „gesamten Widerstand gegen Hitler Respekt zollen“. dan