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Neuer Geldriese aus Bayern

■ Hypothekenbank schließt sich mit Vereinsbank zusammen. Nach der Deutschen Bank jetzt Nummer zwei

Berlin (taz) – Die größte Bankenfusion der deutschen Geschichte wurde gestern verkündet: Die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank will mit der Bayerischen Vereinsbank zusammengehen. Damit entsteht die zweitgrößte Bank Deutschlands. Die Nummer eins bleibt die Deutsche Bank, der erst vor kurzem bekanntgegebene Zusammenschluß Norddeutsche Landesbank/Bankgesellschaft Berlin wird auf den dritten Platz verdrängt.

Die derzeit noch gut 40.000 Angestellten der kommenden „Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG“ haben im vergangenen Jahr viel Geld umgewälzt: Die Bilanzsumme beider Banken betrug zusammen 743 Milliarden Mark. Als Grund für die Fusion wird einerseits der schärfere internationale Wettbewerb angegeben, den die bayerischen Banken nur gemeinsam erfolgreich bestehen könnten. Immerhin wird die neue Bank zum größten europäischen Immobilienfinanzier. Andererseits werden sich lokal in Bayern auch ganz handfeste Einsparungen ergeben: Weil die Zweigstellen in zahlreichen Städten nah beieinanderliegen, rechnet die Gewerkschaft HBV damit, daß jede vierte der 1.260 Filialen geschlossen wird. Bis zu 7.000 Stellen könnten durch die Rationalisierungen wegfallen, fürchtet die HBV.

Im Hintergrund zog die Allianz die Strippen. Deutschlands größter Versicherungskonzern hat weit über 300 Milliarden Mark angelegt, auch in Beteiligungen an diversen deutschen Konzernen. So ist die Allianz im Bankensektor gut vertreten: Sie besitzt 22 Prozent der Hypobank-Aktien, 22 Prozent der Dresdner Bank und 15 Prozent der BHF-Bank. Schon lange wurde spekuliert, die Allianz wolle ihre Bankenbeteiligungen zusammenbringen. Durch eine Fusion steigen die Aktien im Wert, da Gewinn durch Rationalisierung winkt. So müssen Hypo und Vereinsbank nach der Fusion zwar einmalig 1,3 Milliarden Mark investieren. Das lohnt sich aber, sparen sie dann doch laut eigener Rechnung jährlich 1 Milliarde Mark. ufo/rem

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