Tierschützer vor Gericht

■ Anhörung beim Staatsanwalt zur Bezeichnung Kreiters als „Affenfolterer“

Cornelia Petmecky schwieg: Gestern vormittag mußte sie bei Staatsanwalt Picard im Gerichtsgebäude auftreten und sollte Auskunft erteilen, ob und wenn ja, warum sie den Primatenforscher Andreas Kreiter als „Affenfolterer“bezeichnet habe. Doch die Vorsitzende der Tierversuchsgegner Bremen machte von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Kreiter hatte sie angezeigt, nachdem der Verein gemeinsam mit dem AK Geko des AStA Bremen Plakate mit dem Slogan „Universität holt Affenfolterer A. Kreiter nach Bremen“veröffentlicht hatten.

Über 17.000 Unterschriften haben die Tierschutzgegner inzwischen gegen die Berufung des Primatenforschers gesammelt. Am 24. Juni hätten sie diese an Bürgermeister Henning Scherf übergeben wollen. Doch der ließ sich nicht blicken. In der vergangenen Woche kam schließlich die Absage. Dort heißt es: „Ich darf Ihnen insofern versichern, daß die von Ihnen angesprochene Problematik einen breiten Raum in der allgemeinen und politischen Diskussion einnimmt und die verfügbaren demokratischen Instrumente ausgenutzt werden, um zu einer sachgerechten Entscheidung zu kommen.“

An der Universität Brenmen wird unterdessen seit dem Farbanschlag auf ein Labor diskutiert, unter welchen Sicherheitsvorkehrungen die Primatenforschung vonstatten gehen soll. Aus Unikreisen verlautete gestern, die Abteilung solle nicht im Gebäude NW2, sondern im sogenannten „Biogarten“am Hochschulring untergebracht werden. jago