Junge Mutter in Abschiebehaft

■ Der zweijährige Sohn der Ghanaerin ißt und trinkt kaum

Schon wieder ist in Bremen die Mutter eines kleinen Kindes in Abschiebehaft genommen worden. Seit 13 Tagen sitzt die 28jährige Margret A. aus Ghana in Haft, weil sie sich illegal in Deutschland aufhält. Straffällig geworden ist sie nicht. Ihr zweijähriger Sohn ist in Oberneuland in einem Kinderheim untergebracht. Nach Angaben seiner Mutter ißt und trinkt er kaum. Die Grünen nennen das Vorgehen der Innenbehörde ein „Armutszeugnis“. Die Frauenbeauftragten Ulrike Hauffe hat Akteneinsicht beantragt. „Es ist allgemein bekannt, daß die ersten Jahre für ein Kind prägend sind und eine derartige Trennung schädlich ist“, so die Frauenbeauftragte. Darüber hinaus ist die Begründung der Innenbehörde, es bestünden keine „tragfähigen sozialen Bindungen“, wenig einsichtig: Margret A. hat einen deutschen Verlobten in Delmenhorst.

Erst im vergangenen September hatte ein ähnlicher Fall, in dem die Mutter noch gestillt hatte, in Bremen für Aufsehen gesorgt. Damals soll es eine mündliche Zusage des zuständigen Straatsrates von Bock und Pollach gegeben haben, daß so etwas nicht wieder vorkäme. Vor vierzehn Tagen allerdings scheiterten die Grünen in der Bürgerschaft mit ihrem Antrag, das „unmenschliche Verfahren“der Inhaftierung junger Mütter zu beenden.

jago