Moschee für Bremens Muslime
: Mehr als nur Gebetsraum

■ Teehaus, Bibliothek, Vereinsräume und Läden gehören dazu

Wenn alles nach Plan geht, können sich ab dem kommenden Jahr 1.100 Bremer Muslime gleichzeitig in der größten Moschee Norddeutschlands zum Freitagsgebet versammeln. Jeder Betende kniet dann auf 0,6 Quadratmetern. Der Neubau der Fatih-Moschee an der Gröpelinger Stapelfeldstraße wird jedoch mehr sein, als der Gebetsraum unter der Zinkkuppel und dem 27 Meter hohen Minarett.

Denn eine Moschee ist der Ort, an dem sich die muslimische Gemeinde versammelt: Im Erdgeschoß finden eine Bibliothek, ein Teehaus, ein Saal für die Jugend, ein Versammlungsraum, Büros sowie ein Friseur und ein Lebensmittelladen Platz. Im Keller liegen Waschräume und Toiletten.

Den kompletten ersten Stock des 3,5 Millionen Mark teuren Gebäudes mit den Rundbogen-Fenstern nimmt der Gebetsraum ein. Für die Frauen hat Architekt Asur Yilmaz aus Dörverden eine eigene Galerie auf halber Höhe der Halle vorgesehen. Daran anschließend wird die Muslimische Frauengemeinde Bremen ihren Raum bekommen.

Der Mihrab, ein verzierter Bogen, der die Richtung der heiligen Stadt Mekka anzeigt, wird in der dem Stadtteil Gröpelingen zugewandten Ecke stehen. Normalerweise weisen Wand-Seiten nach Mekka, aber das war wegen der Form des Grundstücks nicht möglich. Auf Anregung des Bauamtes wurde nachträglich ein Treppenzugang direkt von der Straße in die Gebetshalle eingeplant.

Der Innenraum wird bis zur halben Höhe mit handbemalten Kacheln gestaltet. Die Kuppel sollen einmal Kalligrafien schmücken, die an die 28 im Koran erwähnten Propheten erinnern. jof