Bremer Kia-Jobs „nicht gefährdet“

■ Krise des südkoreanischen Multis geht an Autosparte vorbei

Die europäischen Aktivitäten von Kia Motors sind von den Turbulenzen der südkoreanischen Mutterfirma Kia Corporation nicht betroffen. Die 120 Beschäftigten in der Kia-Europazentrale in Bremen-Hemelingen bräuchten sich keine Sorgen um ihren Job zu machen, weil sie als eigenständiger Geschäftsbereich geführt werde, versicherte ein Sprecher. Kia fehlen in Südkorea kurzfristig 200 Millionen Dollar. 8.800 Arbeitsplätze sollen gestrichen und die Zahl der Tochertergesellschaften von 28 auf fünf – mit dem Autogeschäft als Kern – reduziert werden.

In Europa würden die Wagen des zweitgrößten koreanischen Autobauers gut verkauft, hieß es. Der Juli sei mit 1.700 Autos ein Rekordmonat gewesen. Kia importiert Autos über Bremerhaven und produziert in Zusammenarbeit mit der Firma Karmann aus Osnabrück auch Autos in Deutschland. Das Ziel, in 1997 in Europa 22.000 Autos zu verkaufen, wird beibehalten.

Probleme könnten die Nachrichten von der Kia-Krise beim weiteren Ausbau des zur Zeit 500 Verkaufsstellen umfassenden deutscfhen Händlernetzes machen, räumte der Kia-Sprecher ein. Denn alle asiatischen Importeure seien an qualifizierten Händlern interessiert und könnten nun Abwerbeversuche machen. Schnelle Einnahmen durch Preisnachlässe wie in Korea, um so die Geldnot der Mutterfirma zu beheben, kämen aber nicht in Frage. Kia wolle in Europa nicht das Image einer Billigmarke. Mittelfristig soll das deutsche Händlernetz auf 800 ausgebaut werden. Dann könnte auch die Belegschaft der Bremer Zentrale aufgestockt werden. jof