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: Lilli mit Pudel

„Spiegel TV: Glückskinder. Die internationale Jeunesse dorée“, Fr., 22.45 Uhr, Vox

„Lilly“ steht auf der Glückspille Prozac. Und Lilli von Schaumburg-Lippe, die vermutlich noch nie einen Baumarkt von innen gesehen hat, steht auf ein erbsenloses Prinzessinnen-Image bei „Spiegel TV“. Schließlich wünscht sie sich, den Menschen, die sie liebt, viel zu geben. Mit diesem Bekenntnisschlußwort entließ Moderatorin Claudia Keiper die Zuschauer aus einer so glücklosen wie überflüssigen Sauregurkensendung.

Ein Hochglanzbeitrag begleitete erst „Lilli mit Pudel, sich im Schloßgarten ergehend“, worauf die Gesprächsrunde folgte, ein lauwarmes Hase-und-Igel-Spiel zwischen Keiper und Glückslilli: Antworten, die alle schon mal dagewesen sind, in der Gala, auf der Gala, im Eduscho-Shop etc. Des weiteren erschien der zwar sympathische, doch eher unprinzenhafte und nur leidlich glücklich wirkende Adelsslacker Hubertus von Hohenlohe. Die Runde komplettierte Schaumschläger und Clubgänger Steffen Feidh. Hatte sich der vielleicht durch „viel Geld“ für den Auftritt qualifiziert? Vornehmlich mit seinen Entgegnungen („Nein, das mag ich nicht“ auf die Frage, ob er auf Schaumburg-Partys öfters einen draufmache) brachte er Keiper auf die Palme.

Als Spiegel-Ei des Kolumbus indes servierte man zu guter Letzt einen Filmbeitrag zur „Erziehung von Glückskindern“ im „Eliteinternat“ Schloß Salem. Die lichtdurchflutete 15jährige Rubbelniete „Gräfin Desiree“ plauderte gelöst über anständige Polohemden und überflüssige Überlinger, während der Internatsleiter die „aus praktischen Gründen“ schlechte Erpreß- und Entführbarkeit der glücklichen Satansbraten anpries. Na, da sind wir aber alle froh. Monie Schmalz