Lokalkoloratur

Bei manchen wollen die Prüfungen, die ihnen das Schicksal auferlegt, kein Ende nehmen. Als sei es nicht Bürde genug, die FDP zu den Wahlen und in die Bürgerschaft zu tragen, muß Hamburgs liberaler Spitzenkandidat Frank-Michael Wiegand sich nun auch noch um die Unverwechselbarkeit seiner kleinen außerparlamentarischen Partei sorgen. „Höchst ärgerlich“findet Wiegand, daß der neurechte Bund Freier Bürger die Stadt ausgerechnet in den klassischen FDP-Farben blau und gelb zuplakatiert. Aufschrift: „Hamburg wählt den Euro ab.“Wiegands Überzeugung sei „das genaue Gegenteil“. Doch habe er „rechtlich keine Möglichkeit“, gegen den Farbenklau der „unsäglichen deutsch-nationalen“Partei vorzugehen. „Unser Markenzeichen“, grämt er sich, ist nicht geschützt. Sehr zur Freude von Kristof Berking, dem Landesvorsitzenden des Bunds Freier Bürger. „Das sind nun einmal die Farben der Liberalen“, zeigt der Chef der 29-Mitglieder-Partei Wiegand die lange Nase. Und „wir sind eine liberale, freiheitliche Partei“. sim