Neue Regel fehlerfrei

■ Im neuen Schuljahr wird alles besser und der Lehrkörper jünger, sagt Senatorin Raab

„Ich finde die ganze Diskussion ausgesprochen bedauerlich.“Schulsenatorin Rosemarie Raab (SPD) kam auf ihrer gestrigen Pressekonferenz zum Schulbeginn an der umstrittenen Rechtschreibreform nicht vorbei. Genauso geht es den 16.659 Hamburger ABC-Schützen und 13.057 FünftkläßlerInnen, die ab heute nach der neuen Regelung schreiben lernen – und nun weniger Fehler machen werden, hofft die Senatorin.

Weniger „radikal“sind die Änderungen durch das neue Hamburgische Schulgesetz, das am 1. August in Kraft getreten ist: Die verläßliche Halbtagsgrundschule wird ab heute auch in Altona, Mitte, Horn und Billstedt eingeführt. Damit ist die Hälfte aller Hamburger Grundschulen von 8 bis 13 Uhr geöffnet. An allen Schulen wird die Kompetenz der Schulkonferenz ausgeweitet, die unter anderem künftig die pädagogischen Ziele festlegen darf. Erziehungskonflikte sollen verstärkt durch pädagogische Maßnahmen geregelt werden, einen Schulverweis muß in der Grundschule generell kein Kind mehr fürchten. Und statt der Pflicht zum „Direx“gibt es nun versuchsweise die Möglichkeit der kollegialen Schulleitung. Weniger begeistert von dem Gesetz dürften die neuen OberstuflerInnen sein: Sie müssen künftig Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache in vier Semestern belegen und in die Gesamtnote einbringen.

Die Lehrerversorgung an den allgemeinbildenden Schulen ist, so die Senatorin, „ausgeglichen“. Neue LehrerInnen werden künftig als Angestellte auf 3/4 Stellen beschäftigt, was nach Ansicht Raabs eine Erhöhung der Stellen und eine Verjüngung der Kollegien bewirkt. Derzeit liegt das Durchschnittsalter der Hamburger LehrerInnern bei 48 Jahren. Heike Dierbach