■ SURFBRETT
: Ohne T-Bremse zum T-Knoten

Wer jeden Tag eine Stunde und mehr im Internet verbringt, hat entweder einen freien Uni-Account, viel Geld – oder wohnt in einer Großstadt. In allen Ballungszentren gibt es Provider, bei denen – prezzo tutto incluso – zum günstigen Pauschaltarif alles zu haben ist, was im Internet machbar ist. Mehr als 30 Mark im Monat sollte der Spaß nicht kosten. Wer mehr bezahlt, macht irgend etwas falsch oder wohnt auf dem flachen Land und ist auf Gedeih und Verderb der Telekom ausgeliefert. Die T-Online-Knoten sind bundesweit zum Ortstarif erreichbar, und genau das versetzt den Noch-Monopolisten in die komfortable Lage, die Preise zu diktieren. Und die sind gesalzen: Trotz Preissenkung bei den neuen Internetknoten kostet die Online-Stunde immer noch 3 Mark. Abends und am Wochenende, wohlgemerkt, tagsüber ist es noch teurer. Bei einer Internetstunde am Tag wären das 90 Mark im Monat – ohne Telefongebühren. Im nächsten Jahr wird sich das ändern, aber bis dahin ist es eine gute Idee, einen simplen Taschenrechner in das magische Dreieck zwischen Modem, Maus und Monitor zu legen und auszurechnen, was das Ganze eigentlich kostet. „Leiden und zahlen“ ist die Devise.

Mit den neuen T-Knoten gibt es zwar immer noch Probleme, aber wenn sie funktionieren, sind sie richtig schnell. Da ist es naheliegend, das System nicht durch megabyteschwere Dekodersoftware auszubremsen, sondern eine direkte PPP- Verbindung über das Modem oder die ISDN-Karte aufzubauen. Bei Windows 95 geht das über das DFÜ-Netwerk, aber auch bei jedem anderen modernen Betriebssystem gibt es diese Möglichkeit. Die Konfiguration erfordert nur durchschnittliches Computerwissen, und ausführliche Anleitungen gibt es unter home.t-online.de/home/Albert.Rommel /ppp.htm. Wirklich zu beachten ist lediglich die (historisch bedingte) Zusammensetzung des Usernamens, der aus der zwölfstelligen Btx-Anschlußnummer, der Telefonnummer und der Mitbenutzernummer besteht. Letztere ist vierstellig, auch wenn es nur einen Benutzer gibt, und wird von der langen Nummer davor durch eine Raute abgetrennt (0001). In das Paßwortfeld wird das persönliche T-Online-Kennwort eingetragen. Das ist alles.

Die CD mit der neuen Software ist damit überflüssig. Browser gibt's an jeder Ecke, und wer tatsächlich Btx (Pardon: T-Online) braucht, kann die alte Software und die alten Zugänge benutzen. Die sind deutlich billiger. Dieter Grönling

dieter@taz.de