Neue Sportart

Noch viel besser als Harald Schmidt mit seine makabre Witze ist dieser Erzbischof aus Fulda, der Herr Dyba. Mein Kiosk-Kollege Fritten-Wolli glaubt ja, daß das den Herr Dyba in Wirklichkeit gar nicht gibt, sondern er wird bloß von Hape Kerkeling gespielt, und de Leute falln da auf rein. Jedenfalls soll Herr Dyba gesagt habn: „'Fit for fun' nennt man die Sportarten, die angeblich gut für uns sind – Kreuztragen ist nicht darunter.“Nu weiß ich nicht, ob Kreuztragen als Leistungssport anerkannt ist, bei de Olympiaden hab ich da jedenfalls noch nie was von gesehn. Bloß in diese Bundeswehr-Werbe-Videos habn se für diese Sportart Reklame gemacht. Aber sonst hat sich Herr Dyba sein innowatiwen Vorschlag noch nicht durchgesetzt. Dabei kann ich mir das sehr gut – und grade als Fittneß-Sport – vorstelln. Von: ein Zwei- meterkreuz mit ein Gewicht von 50 kg ne Strecke von 100 m schleppen bis: ein Dreimeterkreuz mit ein Gewicht von 100 kg über ne Hürdenstrecke von 1000 m tragen. Für Damen natürlich alles entsprechend leichter. Seh ich auch schon vor mein' geistigen Auge überall de Kreuzträgervereine aussen Boden schießen. Und gibt das bald Kreuze aus Gußeisen, aus Stahl, aus Allu, aus Holz, aus Plastik bis hin zu de Stüropor-Kreuze, die denn bald wieder verboten werden. Der Vorteil bei diese Sportart ist ja, daß man de normale Rennstrecken auch für de Kreuztragefäns ohne große Umrüsterei nutzen kann. Für unse Industrie bringt das jedenfalls ein' Wahnsinns-Pusch mit viele neue Arbeitsplätze. Und inne erste Zeit wird se wohl mitte Kreuzproduktion gar nicht nachkomm' könn', weil jeder mindestens EIN Sportkreuz habn will, möglichst eins ausse Porsche- Produktion. Also, wenn das nach Herr Dyba sein' Appell nu richtig zun Volkssport wird und überall de Jogger mit ihre Kreuze auffe Spezial- Schulterpolster durche Anlagen hobeln und jedes Kreuz inne andere Farbe, das hat schon was! Klar, daß man de Längs- und Querbalken auch prima für Werbung nutzen kann. Zun Beispiel: „Mit HOLSTEN trägt sich alles leichter!“Ein Problem gibt das natürlich: Son Eumel von Kreuz ist natürlich ziemlich sperrig, und wenn das mitte Kreuztragerei ähnlich abgeht wie bei de Inleinskäiter, daß da jeder Bürger mit so ein Gerät rumschleppt, denn könnte das den Straßenverkehr doch massiv beeinträchtigen. Berber Harald, der manchmal bei mein Kiosk rumhängt und den ich von Herr Dyba seine Kreuzsport-Idee erzählt hab, konnt sich allerdings gar nicht wieder einkriegen vor Lachen, weil der EIGENTLICHE ERFINDER vonne Kreuztrage-Disseplin ja überhaupt nix gebracht hat an Leistung. Auf ne relativ kurze Strecke soll er nämlich 'n halbes Dutzendmal zusamm'- gebrochen sein mit sein' Gerät. „Aber warten wir ab“, überlegt Harald, „vielleicht werden diese religiösen Sportarten DER Trend. Wenn ich mir zum Beispiel das GEISSELN vorstelle, eine Sportart, die man auch als einzelner ausüben kann... Oder um noch einmal auf das Kreuztragen zurückzukommen, wie wär's, wenn an dem Kreuz noch jemand hinge? Bei den Motorradsportlern gibt es doch auch Motorräder mit Beifahrer...“