■ Soundcheck: Heute: Christy Moore
Heute: Christy Moore „A young man fell in love with truth...“Ganz so jung ist Christy Moore zwar nicht mehr, wahr sind seine Texte dennoch meistens. Dabei hat sich der 51jährige Ire wahrlich keine leichte Kost ausgesucht für seine aktuelle CD „Graffity Tongue“: Von Trauer, Gewalt und Pastor Niemöller handeln seine Songs, aber auch von Mut, Freundschaft und den Wundern der Natur. Und immer wieder vom irischen Befreiungskampf. Dabei ist der überzeugte Ire allerdings merklich verhaltener geworden: Songs vom Format „Back home in Derry“oder „Burning Times“sucht man in seiner neuen Produktion vergeblich. Auch wären manchmal weniger Wiederholungen mehr gewesen, und „Strange Ways“liegt eindeutig jenseits der Kitschgrenze. Ungebrochen bleibt aber die Hingabe, die Christy in jeden Song legt: Der irische Volksheld singt nicht für den Erfolg, sondern für die Message. Obwohl es Christy Moore schafft, mit einer einzigen Gitarre Tausende stundenlang zu begeistern, ist er niemals ein irischer Reinhard Mey geworden. Wer also Lust auf anspruchsvollen Irish Folk, Poesie und Politik hat, sollte das Konzert heute nicht verpassen. Und wenn das Wetter mitspielt, mutiert vielleicht der Stadtpark zu Lisdoonvarna...
Heike Dierbach
heute, 15 Uhr, Stadtpark
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
