Eckpfeiler zum Wohlsein

■ Übernahme-Vertrag für Bavaria noch nicht unterschriftsreif

„Es kann sich nur noch um Tage handeln bis zur Unterzeichnung.“Der Betriebsratschef der Bavaria-St. Pauli Brauerei, Werner Henne, ist optimistisch. Seit Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) am 15. Juli die Rettung für die von Schließung bedrohte Traditionsschenke verkündete, warten die 500 Beschäftigten auf deren Vollzug: Denn immer noch nicht ist der Vertrag unterschrieben, der die städtische Übernahme der Bavaria vom Dortmunder Mutterkonzern Brau und Brunnen (BuB) hieb- und stichfest machen soll.

„Die Eckpfeiler stehen bis auf Kleinigkeiten“, suchte Henne gestern zu beruhigen. Die Stadt Hamburg werde, wie geplant, die Brauerei für 100 Millionen Mark von BuB übernehmen. Das Grundstück samt technischer Anlagen und die Marken Astra und Ratsherrn gingen in den Besitz der städtischen Hamburger Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung (HGV) über. Das gewinnbringende Jever dagegen bleibe bei BuB. 350 der 500 Bavaria-Jobs seien damit gerettet.

„Daran gibt's nichts zu rütteln“, so Henne. Zu klären seien jetzt „Details“: So die Frage, „ob BuB künftig unser Alsterwasser abfüllt oder Bavaria“. Oder die Zukunft der Biermarke Dübelsbrücker – bei Bavaria oder BuB. Unsicher auch, „wieviel Liter Jever weiter in Hamburg abgefüllt werden“. Verhandlungsbedarf bestehe über den Abrechnungsmodus mit den BuB-Betrieben in Niedersachsen, die weiter Astra und Ratsherrn brauten.

Da komme es doch nicht auf den einen oder anderen Tag bis zur Unterschrift an, findet Henne. Der Haushaltsausschuß der Bürgerschaft ist da anderer Meinung: Seine letzte offizielle Sitzung vor der Wahl im September, bei der er sein Votum zum Bavaria-Verkauf hätte abgeben können, fand gestern statt. Ohne daß über Bavaria – mangels Unterschrift – hätte debattiert werden können. Ob nun Mehrarbeit durch eine Sondersitzung droht, bleibt abzuwarten. hh